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Nordic Walking
Nordic Walking - eine
Alternative für Triathleten? Klaus
Ruscher 2003 Nordic Walking ist
eine athletische Form des populären Walkens. Durch längere Schritte und
kräftigerem Armeinsatz jedoch unterscheidet es sich enorm vom „normalen“
Gehen. Beim Nordic Walking werden Stöcke (ähnlich der Bewegung beim
Ski-Langlaufen) eingesetzt.
Warum
Nordic-Walking ?
- Nordic-Walking bietet für die Gesundheit viele positive Effekte:
- fördert die Fettverbrennung - steigert
den Stoffwechsel - durch den Einsatz der Oberkörpermuskulatur
gewährleistet Nordic Walking einen hohen Energieverbrauch - schonend
für Gelenke und Wirbelsäule - hilft beim Stressabbau - stärkt das
Immunsystem - wirkt gegen Bluthochdruck - schützt vor
Osteoporose - beugt Arteriosklerose vor
Der
Einsatz von Nordic Walking für Triathleten Als gut
ausdauertrainierte(r) TriathletIn kann man Nordic Walking
selbstverständlich modifiziert auch als Laufbewegung ausführen. Wichtig
dabei ist: Man benötigt kurze Stöcke (Körpergröße x 0,67) aus Kohle- und
Glasfasern mit speziellem Schlaufensystem für die Verbindung
Stock-Handgelenk. Idealerweise sollten die Stöcke aus einem Stück
gefertigt sein, da diese den Druck optimal abfedern können. Von
höhenverstellbaren Teleskopstöcken wird abgeraten. Die Trainingsform kann
abwechselnd einen Lauf- und Walkingpart beinhalten. Um einen geeigneten
Rhythmus zwischen Arm- und Beinbewegung zu erzielen, wird der Stock beim
Abstoß hinter der Schrittmitte eingesetzt (beim Ski-Langlauf wird der
Stock dagegen auf der Höhe des gleitenden Fußes eingesetzt). Im hügeligen
bis bergigem Gelände macht dieses Training am meisten Freude.
Die
Laufbewegung kann dabei als federnder Ballenlauf mit starkem Armeinsatz
oder normale Laufbewegung mit schwächerem Armeinsatz variiert werden.
Im Walking-Teil sollte man versuchen, mit sehr langen Schritten
zu üben, da man sonst nicht die richtige Armfrequenz erzielt. Die Schritte
sind länger als beim Walking/Walken. Die Abrollbewegung erfolgt wieder
über den ganzen Fuß, die Arme sind aber nur leicht angewinkelt. Vor
dem Körper wird der Griff des Stockes fest umschlossen. Hinter dem Körper
wird die Hand geöffnet und Arm und Stock ergeben fast eine Linie. Das
spezielle Schlaufensystem Verbindung Stock-Handgelenk ermöglicht das
Öffnen der Hand. Eine Verkrampfung der Armmuskulatur wird dadurch vermieden
und die Durchblutung verbessert.
Zahlreiche
Kräftigungs- und Stretchingübungen ergeben sich durch den Einsatz der
Stöcke.
Nordic
Sports: Kraftorientiertes Ausdauertraining für Triathleten
auf Skiroller oder Skikes H. Eggebrecht 10 / 2010
Triathlon ist mit
den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen eigentlich schon sehr
abwechslungsreich. Doch nach einer langen Saison und vielleicht schon
vielen Trainingsjahren sind neue, abwechslungsreiche Trainingsreize
gefragt. Als semispezifische Ganzkörpersportart ist im Winter Skilanglauf
wie geschaffen für den Triathleten. Doch auch ohne Schnee, wenn
der im Herbst noch nicht fällt, oder man in Regionen lebt, die
auch im Winter eher nicht zum Skilanglauf einladen, ist die Sommervariante
der Skilangläufer, das Skirollern, eine mehr als interessante,
abwechslungsreiche und vor allem effektive Trainingsform.
Spulen Skilanglaufprofis,
Rennläufer und auch ambitionierte Volksskiläufer vor allem
im Sommer und Frühherbst Kilometer um Kilometer auf ihren Rollern
ab, so ist diese Trainingsform für die Triathleten ideal für
die erste allgemeine Vorbereitungsphase (Herbst bis Mitte Winter), in
der es gilt, die allgemeinen konditionellen Fähigkeiten (Ausdauer,
Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit) auf ein höheres Ausgangsniveau
zu bringen, um dann im weiteren Saisonverlauf u. a. höhere spezifischen
Belastungsreize (im Schwimmen, Radfahren, Laufen) setzen zu können.
Diese Trainingsmethodik machen sich selbstverständlich auch namhafte
Triathlonprofis zu Nutze. So ist der WM-Dritte der ITU-WM-Serie von
2009, Maik Petzold, regelmäßig auf Skirollern unterwegs und
auch der Langdistanz-Spezialist Michael Göhner, Challenge Roth-Sieger
im Vorjahr, greift immer wieder auf diese Trainingsvariante zurück.
1. Welches
Trainingsgerät:
Bei der Wahl des Trainingsgeräts sind richtige Skiroller, sogenannte
Skikes oder
Inline-Skates grundsätzlich möglich. Skiroller, bei denen
zwischen Rollern für die Skating- und klassische Technik unterschieden
wird, sind vom Handling dem echten Skilanglaufen am nächsten. Es
wird mit richtiger Skilanglaufbindung und -Schuh gelaufen. Wählt
man Trainingsroller mit gebremsten Rollen, ist zudem der Krafteinsatz
extrem hoch. Nachteilig, besonders für Anfänger: Skiroller
haben keine Bremse und sind vergleichbar zu Inline-Skates nur auf Asphalt
einsetzbar. Steilere Abfahrten sind deshalb nur auf eigens dafür
vorgesehenen Rollerbahnen zu empfehlen.
In Skikes, von der
Holmlänge vergleichbar wie Skiroller, wird der Fuß mittels
Klettbändern komplett fixiert, die freie Ferse entfällt. Es
kann nach Herstellerangabe mit jedem Sportschuh gelaufen werden. In
der Praxis bewähren sich aber Schuhe mit steifer Sohle wesentlich
besser und so vertraut der Stuttgarter Skike-Lehrer Dietmar Feil auch
in Skikes auf Lauflauf-Skatingstiefel. Durch die komplette Fixierung
geht bei den Skikes die Ski-Ähnlichkeit etwas verloren. Dafür
ist durch die größeren luftgefüllten Räder auch
ein Skaten auf guten unbefestigten Wegen möglich. Und: Bremsen
ist gut möglich, was ein Plus an Sicherheit bedeutet.
Als Drittes kommen
die klassischen Inline-Skates in Betracht, die so mancher sowieso noch
im Keller stehen hat. Allerdings ist mit den normalen Rollen in der
Ebene mit Stockeinsatz das Tempo extrem hoch und der Trainingseffekt
eher gering. Abhilfe können gebremste Rollen bringen, die speziell
für das Nordic-Blading entwickelt wurden und zum Nachrüsten
erhältlich sind. Die sehr gute Wendigkeit der Blades hat zum Nachteil,
dass das bei den Skirollern gefühlte setzen des „Skis“
– was auf Schnee einen großen Einfluss auf die Gleitphase
hat - eher schlampig oder sehr leicht auch falsch ausgeführt wird.
2.
Trainings-Terrain:
Skirollern kann man am besten auf Radwegen, verkehrsarmen asphaltierten
Wirtschaftswegen oder schwach befahrenen übersichtlichen Nebenstrecken.
Die Anstiege können dabei gerade für Könner auch mal
etwas steiler sein, die Abfahrten sollten aber nur flach und übersichtlich
ausfallen. So schwärmt Maik Petzold in seiner Heimat von der extra
für Inline-Skater hergerichteten 21 Kilometer langen Runde um den
Bärwalder See, wo der Triathlon-Profi gerne sein Roller-Training
absolviert. Zu beachten ist außerdem, dass im Herbst und Winter
oft Laub und allerlei Dreck auf Radwegen liegen bleibt und mit der jahreszeitlichen
Feuchte der Grip nicht mehr der Beste ist. Sind solche Passagen kein
Dauerzustand, dann lassen sich diese mit einigen Doppelstockschüben
meist problemlos überwinden. „Skikes mit seinen größeren
Rädern sind bei Dreck und Laub die besser Alternative“, findet
deshalb Michael Göhner, der sich auf die Roller gerne auch mal
in der Sommersaison stellt, wenn aktive Regeneration angesagt ist und
die orthopädische Belastung gering gehalten werden soll.
3.
Trainingsformen:
Haupteinsatzzeit ist aber auch bei den Triathlon-Profis die erste unspezifische
Trainingsphase. „Wenn du das ganze Jahr schwimmst, Rad fährst
und läufst, dann tut die Abwechslung richtig gut“, nennt
Petzold seine Beweggründe. Der Bautzener kann deshalb gerade Athleten,
die schon länger dabei sind, diese Trainingsform empfehlen. In
seinem Club konnte er zudem auch schon einige Hobbytriathleten für
das Skirollern begeistern. Doch bei aller Freude über die abwechslungsreiche
Trainingsform ist zu beachten, dass Skiroller- oder Skiketraining ein
intensives Ganzkörpertraining darstellt und anstelle der zwar deutlich
geringeren Belastung für das Bindegewebe, die Muskulatur stark
gefordert und deshalb mit entsprechenden Stretching-Übungen die
Einheiten nachbereitet werden müssen, mahnt Petzold. Sonst drohen
schnell Muskelverkürzungen. Deshalb sollte ein Rollertraining für
Triathleten nur 1-2x in der Woche stattfinden. Von der Zeitdauer sind
60-120 Minuten anzusetzen. Von der Dosierung kann in der Dauermethode,
als Fahrtspiel – gut im etwas abwechslungsreichen Gelände
- oder auch mit leichten extensiven Intervallformen trainiert werden.
Fazit:
Eine Skiroller, oder Skikeausrüstung, schlägt je nach Ausführung
mit Rollern, Stöcken, Schuhen bzw. Bindung und Zubehör mit
ca. 350,- bis 600,- Euro zu Buche. Damit eröffnen sich im Training
völlig neue Möglichkeiten und der Verschleiß ist relativ
gering. Es sei denn, man stürzt unglücklich und bricht sich
dabei die teuren Carbon-Stöcke. Apropos stürzen: Jeder der
schon länger rollert, wird auch schon mal gestürzt sein. Deshalb
gehört auch eine entsprechende Schutzausrüstung dazu. „Wenn
ich die ersten Male wieder drauf stehe, dann lege ich auch leichte Ellenbogen-
und Knieschützer an“, sagt auch Könner Petzold, der
sich als Triathlon-Profi keine unnötigen, zu verhindernden Verletzungen
leisten kann. Ein Helm, sollte bei höherem Tempo, obligatorisch
sein. Dann steht einer abwechslungsreichen und effektiven Trainingseinheit
nichts mehr im Wege.
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