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IRONMAN
Frankfurt 2005 Erlebnisbericht von Jörg
Voriges
Jahr hatte ich mir eingeredet, dass Ironman gar nicht schlimm ist, und
so bin ich dieses Jahr wieder in Frankfurt angetreten, aber mit etwas
mehr Radtraining.
Freitag war Wettkampfbesprechung. Wir wurden auf die Möglichkeit
von Dopingkontrollen hingewiesen,
und es wurde uns ausdrücklich verboten, den hessischen Ministerpräsidenten
naßzuspritzen.
Auf der Sportexpo ließ sich Lothar Leder mit Anni fotografieren.
Ab sofort war sie wieder Leder-Fan.
Bei Wetten.de habe ich geschenkte 10 Euro auf N.Stadler, jenen unbekannten
Triathleten gesetzt , der
Holzner galt als Favorit. Abends zur Nudelparty gab es endlich ausreichend
gutes Essen.
Sonnabends war Rad-Checkin. Wir hatten ein 4*Hotel in der City, und
konnten mehrfach am Tag den Fortgang der Dinge am Römer begutachten.
"Ironman ist der härteste Sport der Welt", hörte
ich mehrfach aus den fachmännischen Kommentaren verschiedener Passanten
heraus. Das, wo Ulle in den Alpen Blut schwitzte.
Sonntags um 4:45 aufzustehen liebe ich. Unser Bus brauchte 30 min nach
Langen, ich durfte stehen,
aber dafür hatten die Freundinnen von den ganz jungen Teilnehmern
Sitzplätze. Besser so, ich wäre wieder eingeschlafen, hätte
ich einen Sitzplatz abbekommen.
Um
5:45 schon am Schwimmstart zu sein, hieß, viel Zeit zu haben.
Trotzdem ging ich nach Warmlaufen und diversen Morgenbeschäftigungen
als einer der letzten ins Wasser.
Nach JP´s Rat schwamm ich auf die linke Seite, und erlebte einen
friedlichen Schwimmwettkampf ohne Haue
und Unterstuken. Nach 1,04 lief ich dann jenen langen steilen Hang zur
Wechselzone hoch und konnte es noch nicht ganz glauben. Auf dem Rad
hatte ich dann aber sofort Total-Tachoausfall, was bedeutete, die Flugstrecke
ohne Bordinstrumente bewältigen zu müssen. Nach 50 km rief
mir einer was von 525ster zu. Anstrengend war es trotzdem schon, es
kam mir alles langsam und weit vor. Wir hatten bisher nur Gegenwind
gehabt.
Ende der 1. Runde wurde man vor mir langsamer, ab km 100 war ich endlich
der Überholer.
Bei km 120 simulierte mir meine schief hängende Futtertasche einen
verdrehten Lenker, und ich hielt an, um
2 bis 3 min lang nach der losen Schraube am Vorbau zu suchen. Es war
nichts. Nur optische Täuschung.
20 km brauchte ich, um wieder dahin zu fahren, wo ich schon mal war.
In den Orten herrschte Megastimmung. Volksfeste und Zuschauermassen
in den Orten, Tour-Stimmung an den Bergen. Ab 160km war Rückenwind,
ab 170 ging es bergab mit hoher Geschwindigkeit Richtung Römer.
Nach 5:20 stieg ich vom Rad. Mein Magen war ok, meinen Beinen ging es
gut, ich wollte endlich mal wieder einen guten Marathon laufen. Dazu
hatte ich mir extra einen neuen Nike-MayFly bei Leder´s angeschafft.
Die
ersten km gingen auch ganz gut, nur die erwartete Leichtigkeit gab der
Schuh nicht her.
Anfänglich galt es auch, erst mal mit der Hitze klarzukommen. Also:
Eis unter die Mütze, Schwämme auf die Schultern und viel kaltes
Wasser über den Rücken. Nach 10 km waren meine Oberschenkel
wie bei Radtraining am Berg mit dicken Gang. Das blieb nun so, 5:00
min / km war max und tat auch noch weh. So ging ich nach 14 km in die
zweite Runde und nach 28 km in die Dritte. Immer die stumme Frage "wie
soll ich das durchhalten".
Zum Schluss ging sogar noch ein schneller letzter km. Ich habe dieses
Mal alles gegeben, was da war und weil ich hinter dem Ziel links zur
Seite getreten war, um mich ein wenig auf den Rücken zu legen,
wollten sie mich gleich auf eine Trage legen und wegbringen. Dabei
brauchte ich nur ein wenig Luft und ließ mich 2 min später
auf eigenen Füßen ins Verpflegungszelt führen, wo uns
zu Wurstbrötchen frisch gezapftes Bier serviert wurde.
20
min später saß ich im 38 Grad heißen Wirlpool, das
war das eigentliche Finishen und es ging mir nicht schlecht, besser
als jenen, die ständig in die inzwischen gut besetzten Sanizelte
getragen wurden.
Bei der Massage ließ sich aber nicht vertuschen, dass ich feste
Oberschenkel hatte. Inzwischen weiß ich, daß auch ich den
Schuh über den Vorfuß ganz gut laufen kann, muß man
nur wissen, werde mich aber nicht noch einmal an einen Marathon damit
wagen.
Abends sind wir noch einmal zum Römer gegangen. Auf der Laufstrecke
wurde gewandert. Die Tribünen am Römer waren bis zum Einlauf
der Letzten voll besetzt, die Stimmung war großartig
Die Veranstaltung ist inzwischen wirklich perfekt organisiert , und
irgendwie hat es trotz aller Leiden Spaß gemacht. Danke an die
Frankfurter. Man könnte fast auf die Idee kommen, nächstes
Jahr wieder hinzufahren.
Auf der Abschlußparty ließ sich N.Stadler dann mit Anni
fotografieren. Sie ist jetzt Stadler-Fan.
Irgendwie
hat es sich ergeben, daß ich diese Jahr vielleicht mehr Iron´s
als Kurzstrecken machen werde.
Ich weiß noch gar nicht, wie ich 3,8 km ohne Neo schwimmen soll,
werde wohl trainieren müssen.
Jörg
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