Frankfurt 18.08.2002 ... and I trying to be the best I can ,  I am a IRONMAN

Was soll ich schon schreiben über den vierten Ironman in meinem Leben. Irgendwie steckt man schon ziemlich weit drin in der Droge Triathlon. Das Schlimme ist, das die Wirkung nach dem Finishen am hinterhältigsten ist. Denn dann wenn man froh ist alles überstanden zu haben, setzt sich der Virus unwiderruflich fest. Nur mein persönlicher Schwimmheld Christian scheint immun gegen diesen Virus.

In diesem Jahr lag der Schwerpunkt eindeutig beim Radfahren. Ich wollte hier unbedingt Fortschritte machen. Deshalb neues Rad und Radsportverein. Ich denke das mir dies auch in der Umsetzung gelungen ist, zumindest auf den längeren Strecken.

Aber von vorn. Das Schwimmen war in einem kleineren Waldsee in einem südlichen Vorort von Frankfurt. Nach dem Start ging es ziemlich brutal los, es waren um 1.800 Starter auf einmal, nicht wie gewohnt die kleinen Gruppen von Roth. Das Gekloppe stellte sich auch nicht nach der 1. Boje ein, es wurde bis zum Schluß „angefasst“. Ich habe noch nie soviel Prügel bekommen. Zumindest war dies ein guter Test für meine tolle neue Schwimmbrille (sieht aus wie eine Taucherbrille und man kann beides Schwimmen und Tauchen). Beim Schwimmen hatte ich lediglich den Anspruch unter einer Stunde zu bleiben und war entsprechend locker. Beim Landgang konnte ich zwar keinen der angereisten Fans sehen aber ich konnte eindeutig meinen Spitznamen hören, hierfür schon einmal vielen Dank.  

Auf dem Rad rollte es ganz gut, nur war mein Puls utopisch hoch. Aber bei dem mir vorgegebenen Puls wäre ich wahrscheinlich 22 km/h gefahren also ignorieren und weiter. Nach einer halben Stunde kam ich dann endlich in den angestrebten Geschwindigkeits-/ Pulsbereich. So lief die erste Runde super in einem Schnitt von 36,7 km/h. Die „Berge“ waren eigentlich kein ein Problem, aber dieses Gefühl hat man ja immer in der ersten Runde. Mitte der zweiten Runde überholten mich in kürzesten Abständen vier Fahrer. Bei einem Blick nach hinten, hatte ich das Gefühl in einem Radrennen gestartet zu sein und gerade von meiner aussichtslosen Alleinfahrt eingeholt zu werden. Es waren bestimmt um die 50 Mann. Ich ließ mich durchreichen und beobachtete das nette Pulk von hinten. Allerdings wurde einem die Erfüllung der 10 Meter-Regel nicht leicht gemacht, da immer wieder einer in den Abstand hineinfuhr. Die Wettkampfrichter waren hoffnungslos überfordert und ließen die letzten 30 km gewähren. Somit muss ich sagen, dass die letzten 30 km nicht sauber waren. Das Problem liegt definitiv an dem von der WTC geforderten Massenstart. Die Dichte der Athleten, die zwischen 55:00 min und 1:05:00 h das Wasser verlassen ist so groß, dass es zwangsläufig zu diesen Gruppen kommen muss.

Zum Laufen kann ich nicht allzu viel schreiben. Die erste von drei Runden war super 4:50 min / km. Das ließ tolle Hochrechnungen zu. Aber wie naiv... Es war heiß und ich hatte gerade ein Drittel weg. Prompt wurde es bei Kilometer 20 etwas komisch. In den Beinen und im Bauch wurde gemeutert. So dass ich eine Diskussion mit den Widerwilligen führen musste. Diese Aussprache hatte den Kompromiss zur Folge so zu laufen, dass ich sicher unter 10 Stunden bleiben sollte. Obwohl ich wirklich breit war und ich mir im Ziel einen Liter Tropf geben ließ,  glaube ich im nachhinein nicht hart genug verhandelt zu haben. Sollte diese Verhandlung noch einmal notwendig werden, wird befohlen.

An dieser Stelle möchte ich auch noch im Namen von Stefan G., der in anerkennender Weise gefinisht hat, allen Begleitern (Diana, Dany, Susi, Beate Olaf und Christian²) meinen Dank aussprechen. Es war wie Doping. Ich habe die Momente (leider nur Sekunden) genossen. Mein Puls war an diesen Stellen in gefährlichen Bereichen. Selbst beim kurzen Landgang zwischen den Schwimmrunden konnte ich die Zurufe wahrnehmen. Vielen Dank.

Steffen

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