Tipp: Barfußlaufen

Barfußlaufen auf Rasen oder am Strand ist eine der einfachsten und besten Trainings- bzw. Therapiemethoden. Den größten Trainingseffekt erzielt man auf Sand, da müssen Beine und Füße besonders viel Muskelarbeit leisten. Für Wettkampfläufer sollte in der warmen Jahreszeit wenigstens einmal pro Woche ein Barfußtraining auf dem Trainingslan stehen.

Beim Barfußlaufen muss der Fuß intensiver abrollen.
Die kleinen Fußmuskeln müssen die Füße in der freien Bewegung ohne stützenden Schuh stabilisieren. So werden die entsprechenden Sehnen, Bänder und Muskeln besser bewegt und ideal durchblutet.
Dadurch wird die Fußmuskulatur und die Sehnen gekräftigt und damit die Statik des Körpers verbessert. Diese Stärkung verhindert Fehlhaltungen und Haltungsschäden, die durchaus auch bei Laufsportlern nicht unbekannt sind.
Die fehlende Stoßdämpfung des Schuhwerks gleicht die Muskulatur wieder aus. Wie z.B. auch beim Bergablaufen lernen die Muskeln mit der Zeit dazu und können so die Stoßkräfte entsprechend dämpfen.

Das Barfußlaufen verlangt die Arbeit des ganzen Beines einschließlich der Hüften, bringt das Becken vor, macht den Körper frei für eine tiefe Atmung, trainiert alle Muskeln und Gelenke. Beim Barfußlaufen zwingt uns der Untergrund zu einer gesunden Fußhaltung. Das Gewicht wird automatisch von der empfindlicheren Wölbung auf die unempfindlichen Außenkanten der Füße verlagert. Dazu stützt man kräftig mit den Zehen ab und richtet das Fußgewölbe auf.

Beim Laufen ohne Schuhe wird man auch feststellen, dass man im Gegensatz zum Laufen mit Schuhen mit dem Vor- oder Mittelfuß anstelle der Ferse aufsetzt. Dies ist eigentlich unser natürlicher Bewegungsablauf. Beim Gehen wird der Fuß vergleichsweise vorsichtig mit der Ferse auf den Boden aufgesetzt. Beim Laufen sind die auftretenden Kräfte zwei- bis dreimal höher als beim Gehen. Hier ist die dünne Schicht von Organfett unter der Ferse schnell überfordert. Zudem kann von einem echten "Abrollen" des Fußes keine Rede sein. Denn das Längsgewölbe ist - zumindest beim gesunden Fuß - an der Fußsohle konkav. Folglich berührt beim Barfußlaufen ganz unwillkürlich zuerst der Vorfuß den Boden - ähnlich wie beim Laufen auf der Stelle. Die Beweglichkeit der Gelenke und die Dehnfähigkeit der Muskulatur sorgen dabei für einen effektiven Schutz des Bewegungsapparates. Sie dienen zum Einfedern und damit zur Dämpfung der Belastung beim Laufen. Also erscheint es sinnvoll, sich bei der Suche nach dem eigenen, individuellen Laufstil an den natürlichen Gegebenheiten zu orientieren. Der Laufstil, der barfuß der beste ist, sollte uns also auch dann als Maßstab dienen, wenn wir Laufschuhe tragen. [mehr]

Die Haut ist unser flächenmäßig größtes Sinnesorgan, das Reize wie Wärme und Kälte, aber auch taktile Reize wie hart und weich aufnimmt. Die meisten dieser Empfindungen nimmt die Haut über die Hände und Füße auf. Während die Hände meist freies Spiel haben, schwitzen die Füße die längste Zeit des Tages mit Strümpfen bekleidet in der Sauna mehr oder weniger enger Schuhe. So wird nicht nur die Hautatmung gestört, sondern auch Hautstoffwechsel, Hautausscheidung und alle weiteren Hautfunktionen leiden darunter.

Wenn wir nun barfuß laufen, spüren wir auf Schritt und Tritt die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten.
Dies kommt einer mehr oder wenigen sanften Massage der Fußsohlen gleich, was ein positives Körperempfinden fördert. So ist Barfußlaufen die einfachste und billigste Form der Fußreflexzonen-Massage. Nach der Philosophie der traditionellen chinesischen Medizin lassen sich über spezielle Druckpunkte an der Fußsohle sogar die inneren Organe stimulieren.

Schon im 19. Jahrhundert empfahl Naturheil-Pionier Sebastian Kneipp barfüßiges Tautreten in kaltem, nassem Gras, um die Durchblutung anzuregen und den Körper abzuhärten.

Barfußlaufen ist besonders wertvoll für den Rücken. Denn beim Bewegungsablauf stimmen sich Füße und Wirbelsäule automatisch aufeinander ab und die Fußmuskulatur wirkt als Stoßdämpfer und kann die Bandscheibe vor Stößen bewahren. mehr