Alles über Energieriegel von Manuela Dierkes / DTU-Info
Zutaten, bei denen nicht jeder weiß, was dahinter steckt, versprechen Extrakräfte. Andere Inhaltsstoffe, dessen Wirkungen sich längst zum Selbstläufer entwickelt haben, ziehen den Athleten nur das Geld aus den Taschen. Ernährungswissenschaftler haben nachgewiesen, dass man bei einer gesunden und gut balancierten Ernährung gänzlich auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten kann. Praktisch für den Triathleten sind jedoch die Energielieferanten im Riegelformat durchaus. Wer schwingt sich schon mit geschmierten Marmeladenbrötchen in der Trikottasche auf sein Fahrrad?
Prinzipiell wird von einem ausgiebigen Energieriegel-Frühstück vor dem Wettkampf abgeraten. Die vielen Zusatzstoffe, die heutzutage den Riegeln zugesetzt sind, bedeuten eher ein Zuviel des Guten. Denn durch weitere Riegel, die dann eventuell noch im Laufe des Wettkampfes zugeführt werden, kann der Organismus aufgrund des Überangebot mit Verwertungsverweigerung reagieren. Die beste Zeit für den ersten Riegel vor dem Wettkampf ist etwa 30 Minuten vor dem Start. Werden zu diesem Zeitpunkt ein Gramm Glukose pro Kilogramm Körpergewicht zugeführt, liegt das Maximum der Insulinsekretion und somit die Erhöhung des Blutzuckerspiegels genau in der Anfangsphase der Belastung. Dadurch kann man dem weit verbreiteten „flauen Gefühl“ in der ersten Wettkampfphase entgegen wirken. Zu früh wäre der Einsatzzeitpunkt des Riegels 60 bis 90 Minuten vor dem Start: Selbst bei komplexen Kohlenhydraten würde, durch den in der Vorstarterregung auf Hochtouren laufenden Stoffwechsel, das erste Blutglukosehoch bereits vor dem Startschuss liegen und in den ersten Wettkampfminuten würden die Blutzuckerwerte unerwünscht sinken.

Geht man so vorbereitet beziehungsweise gefüllt in den Wettkampf, brauchen in der ersten Belastungsstunde keine weiteren Kohlenhydrate aufgenommen werden. Gerade bei Ironman-Wettkämpfen kann man sich also ganz auf die 3,8 Kilometer im nassen Element konzentrieren. Für Sprintdistanzen bedeutet dies, dass man gänzlich ohne Energieriegel optimal über die Strecke kommen kann. Erst nach 70 Minuten beeinflusst eine weitere Glukoseaufnahme wieder die Leistungsfähigkeit. Von da an sollten jede Stunde 30 bis 80 Gramm Kohlenhydrate (beim Ironman sind es teilweise mehr wie 120 Gramm Kohlenhydrate pro Stunde) in kleinen Portionen aufgenommen werden. Für die feste Nahrung empfiehlt sich ein Riegel mit Kohlenhydraten unterschiedlicher Zugriffszeiten, den man sich schon vor dem Rennen in mundgerechte Stücke schneiden kann. Klebrigen pastenartigen Riegeln kann man auf dem Oberrohr des Fahrrades befestigen. Dies erinnert einen auch an die ständige Nahrungsaufnahme, die alle 15 Minuten empfohlen wird. Bei solch einer dosierten Glukoseaufnahme während der Belastung konnte muskelbioptisch kein weiterer Abbau des Muskelglykogens nachgewiesen werden.
Bedenke, dass die nötige Flüssigkeitszufuhr von circa 500 Millilitern pro Riegel vermutlich als weitere Energiequelle dient und irgendwann die Grenze der Nahrungsaufnahmefähigkeit im Darm erreicht ist. Für Kohlenhydrate liegt diese Resorptionsgrenze während der Belastung zwischen 60 und 70 Gramm pro Stunde.
Eine besonders leistungsfördernde Wirkung spricht man einer zusätzlichen Glukoseaufnahme ab dem letzten Drittel der Belastung zu. Hier soll schnell ins Blut gehende Energie den letzten Kick bringen. Was für den Langdistanzler die bewährte Cola ist, kann bei den Spezialisten der Olympischen Distanz schon mal ein Mars oder ähnliches sein.


Energiebereitstellung Tipp


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