Entscheidend
für den Trainingserfolg (oder auch Misserfolg) sind der Zeitpunkt und
die Intensität des Trainings. Deshalb gibt's hier fünf Trainings-Gebote
mit auf den Weg, die Fragen rund um das "Wann & Wie viel" klären.
1.
Gebot:Das
optimale Timing
Schon bei einem einmaligen Training pro Woche reagiert der Körper
positiv - jedoch nur bei Anfängern und auch nicht optimal. Trainierte müssen
dagegen öfter schwitzen, um Leistungssteigerungen in Gang zu setzen. Minimum:
Zwei bis drei Mal pro Woche für mindestens eine halbe Stunde. Tipp: Trainiere
möglichst immer zur gleichen Tageszeit - der individueller Biorhythmus
stellt sich darauf ein und sorgt dafür, dass man dann am leistungsfähigsten
ist. Folge: Das Training bringt schlichtweg mehr.
2.
Gebot: Die optimale Regenerationspause
Wie oft man seine Turnschuhe schnüren sollte, hängt vom individuellen
Trainingszustand ab - je besser die Fitness, desto öfter darf man sich
trimmen. Ein trainierter Sportler braucht nach einem lockeren Jogging
12 Stunden Erholungspause, nach einem intensiven Tempolauf oder einem
Kraftausdauertraining mit leichten Gewichten 24 Stunden und nach
einem Krafttraining mit schweren Gewichten 36 Stunden - Anfänger
benötigen jeweils eine doppelt so lange Auszeit! Generell gilt: Je anstrengender
das Training, desto länger sollte die Pause bis zum nächsten Mal sein.
3.
Gebot: Viel hilft eben nicht viel
Wenn man immer bis kurz vor'm Umfallen trainiert, spielt der Körper
irgendwann nicht mehr mit. Auf die richtige Dosis kommt es an - und die
ist nur individuell festzulegen. Faustregel: Nach dem Training sollte
man nicht auf dem Zahnfleisch zum Duschen kriechen, sondern sich angenehm
schlapp fühlen - so als könnte man noch ein wenig weitertrainieren.
4.
Gebot:Sportdosis
langsam steigern
Natürlich muss man sein Trainingspensum
steigern, weil man sonst immer auf dem gleichen Leistungslevel bleibt.
Aber die Belastung sollte man allmählich erhöhen. Also mal ein Kilometerchen
weiter laufen oder eine Gewichtsscheibe mehr an der Beinpresse auflegen.
Aber bitte nicht in jeder Trainingseinheit! Übrigens: Je schneller ein
Leistungsniveau antrainiert wurde, umso schneller geht es bei fehlendem
Training auch wieder verloren. Baut man sein Fitnesslevel dagegen langsam
auf, kann einem auch eine Trainingspause durch Krankheit etc. wenig anhaben.
5.
Gebot: Sportdosis richtig steigern
Entscheidend ist auch, in welcher Reihenfolge man sein Training forciert:
Zuerst sollte man häufiger trainieren - also das zweimalige Training pro
Woche auf drei Mal, dann auf vier Mal ausweiten. Im nächsten Schritt kann
man den Trainingsumfang intensivieren, indem man länger trainiert (z.B.
45 statt 30 Minuten). Zuletzt darf man die Intensität steigern
- schneller laufen, mehr Gewichte beim Krafttraining etc. Wichtig: Niemals
Umfang und Intensität gleichzeitig erhöhen!
Wichtig
ist: Lieber langsam anfangen als zu schnell. Anstatt zu laufen, kann man in der
ersten Woche auch einfach rhythmisch-dynamisch gehen und in der zweiten Woche
langsam zum Laufen übergehen. Auf der ersten Stufe ist es vor
allem wichtig die Strecke bewusst gleichmäßig zu laufen. Laufe zum Beispiel zwei
Minuten in eine Richtung, drehe um und laufen die gleiche Strecke zurück. Wenn
man exakt am Ausgangspunkt wieder ankommen, ist man gleichmäßig gelaufen.
Auf
der zweiten Stufe geht es darum, das Lauf- und Tempogefühl
zu trainieren. Anhand der Pulsformel
kann man seinen Trainingspuls bestimmen. Anfänger sollten als Belastungsfaktor
0,55 eingeben, wenn man überhaupt nicht trainiert ist. Oder 0,6,
wenn man gering trainiert ist. Das Lauftraining sollte an der so ermittelten
Herzfrequenz ausgerichtet werden.
Die
dritte Stufe dient der Kontrolle. Nach mehreren Wochen
Training, sollte man die für dich richtige Geschwindigkeit kontrollieren
können. Dies kann über die Atmung geschehen: "Laufen ohne zu schnaufen!",
lautet das Motto. Als Orientierung gilt der so genannte "Viererrhythmus".
Das heißt: Vier Schritte einatmen, vier Schritte ausatmen. Man kann außerdem
alle zehn Minuten seinen Puls messen und mit der per Formel ermittelten
Trainingspulsfrequenz vergleichen. Stimmen beide Werte nicht überein, spiele
mit dem Lauftempo bis es stimmt.