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Starkes Immunsystem, starke Leistung verschiedene Quellen 11/2020 Die Immunabwehr Unsere körpereigene Unfallversicherung Die Immunabwehr
besteht aus einer Vielzahl von Organen, Zellen und Molekülen mit
unterschiedlichen Funktionen. Diese sind gemeinsam in der Lage, uns vor
vielen unterschiedlichen Gefahren zu beschützen. Dabei geht es nicht
nur um die Abwehr von äußeren Reizen, sondern auch um den Umgang
mit körpereigenem Gewebe. Haben wir uns verletzt, so hängt die
Wundheilung vom Immunsystem ab. Wie funktioniert die Immunabwehr? Auslöser
für eine Immunreaktion ist immer ein Reiz. Je nach Reiz werden folgend
durch bestimmte Botenstoffe (Zytokine) die zuständigen
Spezialeinheiten alarmiert und zum Gefahrenort gelotst. Was als nächstes
passiert, bestimmt ein empfindliches Gemisch an Botenstoffen gemeinsam
mit der Wahrnehmung der Immunzellen über verschiedene Rezeptoren.
Dieses Geschehen nennt sich Entzündung. Eine Entzündung ist
also ein lebensnotwendiger Schutz und gleichzeitig der Beginn der Heilung. Was versteht man unter spezifischer und unspezifischer Immunabwehr? Stark vereinfacht kann man sagen, dass wir zwei Möglichkeiten der körpereigenen Abwehr besitzen, um auf einen Reiz zu reagieren: Die unspezifische Abwehr, also das angeborene Immunsystem, ist unsere erste Verteidigungslinie. Zu ihr gehören alle Barrieren, wie z. B. Haut, Lunge oder Darm. Weiterhin aber auch nicht spezifische Immunproteine sowie Makrophagen, die sogenannten Fresszellen, die zu den weißen Blutkörperchen gehören und für die Vernichtung von Bakterien, Viren oder Toxinen zuständig sind. Diese erste Verteidigungslinie schützt uns tagtäglich vor möglichen Krankheitserregern und agiert dabei schnell und effizient. Schon nach Minuten bis Stunden sind Eindringlinge eliminiert und wir merken noch nicht einmal etwas davon. Für
alles, was es dann doch hinter die Barriere geschafft hat und sich im
Körper ausbreiten möchte, gibt es die zweite Verteidigungslinie,
die spezifische Abwehr, oder auch adaptive Immunabwehr. Wie der Name schon
vermuten lässt, gibt es hier eine Besonderheit, denn dieser Teil
des Immunsystems ist in der Lage zu lernen. In der Kindheit durchlaufen
wir immer wieder verschiedene Krankheiten und lernen ständig neue
Oberflächenstrukturen kennen, welche helfen, unsere spezifische Immunabwehr
zu trainieren. Dadurch entwickeln wir eine Immunität
oder eine Toleranz gegen Antigene (körperfremde Substanzen). Wie können Probiotika mein Immunsystem stärken? Probiotika
sind wortwörtlich in aller Munde, denn wir nehmen diese lebenden
Mikroorganismen meist über unsere Nahrung oder auch als Nahrungsergänzung
zu uns. Aus der aktuellen Forschung geht immer deutlicher hervor, dass
probiotische Kulturen einen Effekt auf unterschiedliche Erkrankungen haben
und dadurch auch unsere Gesundheit beeinflussen. Doch wie genau wirken
Probiotika auf unser Immunsystem? Long story short: Warum sind Probiotika wichtig für das Immunsystem? Probiotika
unterstützen unseren Körper bei der Ausbildung und Aufrechterhaltung
einer gesunden Immunabwehr. Von Geburt an sind wir Mikroorganismen ausgesetzt,
die schon beim Geburtsvorgang beginnen, unsere Haut, unseren Mund und
den Darm zu besiedeln. Und das ist auch gut so denn diese Besiedelung
ist eine Symbiose, von der beide Seiten etwas haben: Wir bieten einen
Lebensraum und profitieren von einer Vielzahl an Aufgaben, die das Mikrobiom
für uns übernimmt. Einer der wichtigsten Vorteile für uns
ist der Schutz vor krankheitserregenden (pathogenen) Keimen und das Training
unserer körpereigenen Abwehr gerade in der Kindheit. Das Mikrobiom
stellt für dieses Training eine Art Sparring-Partner dar, an dem
unsere Immunabwehr reifen darf. Dadurch bildet sich nach den
ersten Lebensjahren, das sogenannte erworbene oder auch spezifische Immunsystem
aus. Bakterien sind nicht gleich Bakterien Seit einigen Jahren setzt man Bakterien nicht mehr mit Pathogenen (Krankheitserregern) gleich. Vielmehr ist akzeptiert, dass der Großteil der mit uns lebenden Bakterien symbiontischer Natur ist, also mit uns als Wirt in wechselseitigem Einklang lebt. Diese Symbionten begleiten uns von Geburt an bis in hohe Alter. Unsere Flora prägt vorwiegend über den Darm das Profil unseres Immunsystems. Diese Partnerschaft wurde durch viele Jahrtausende Koevolution geschmiedet und zeichnet sich durch einen molekularen Austausch aus. Bakterielle Substanzen kommunizieren mit unserer Immunabwehr und sorgen dafür, dass sie besser in der Lage ist gegen pathogene Keime zu arbeiten sie wird robuster. Bevor wir
aber von dieser gesteigerten Widerstandsfähigkeit profitieren, steht
unser spezifisches Immunsystem vor einer riesigen Aufgabe: Es muss einerseits
lernen, zwischen körpereigen und körperfremd zu unterscheiden.
Gleichzeitig muss es bei der enormen Menge an körperfremden Mikroorganismen
eine Toleranz für Symbionten und eine Aggressivität gegen pathogene
Keime erlernen. Ist die Toleranz zu groß, besteht eine höhere
Wahrscheinlichkeit, an einer Infektion zu sterben. Ist sie zu gering,
steigt die Wahrscheinlichkeit eine Allergie gegen ungefährliche Pollen
zu entwickeln. Haben wir ein gesundes Maß dazwischen
gefunden, erhöht sich unsere Widerstandsfähigkeit. Was ist der Zusammenhang zwischen Darm und Immunsystem? Ca. 80% aller Immunzellen sind im Darm ansässig, was anhand der großen Oberfläche (bzw. Barriere) auch Sinn macht: Die über 500 Quadratmeter große Schnittstelle zur Außenwelt ist die größte Interaktionsfläche mit körperfremden Antigenen im Körper. Unser Immunsystem muss nun bei jeder Nahrungsaufnahme entscheiden, ob etwas Gefährliches oder Körperfremdes hinter die Barriere gerutscht ist und zu einer Gefahr für uns wird. Dabei dient eine gesunde und ausgewogene Darmflora als zweiter Schutzschild, denn der Biofilm aus guten Bakterien sorgt dafür, dass es schlechte Bakterien, also Krankheitserreger, schwerer haben, sich einzunisten. Zwischen dem Darm und dem Immunsystem besteht also eine große Schnittstelle und dies schon von Geburt an. Denn in der Muttermilch befinden sich nicht nur Nährstoffe, welche das Kind versorgen, sondern auch Immunproteine, wie Lactoferrin und bestimmte Ballaststoffe wie humane Milch Oligosaccharide (hMOS). Diese haben einen beachtlichen Einfluss auf die kindliche Darmflora und damit auch auf die Entwicklung des kindlichen Immunsystems. Aber nicht nur bei der Prägung der kindlichen bzw. angeborenen Immunabwehr spielt die Darmflora eine große Rolle, sondern auch bei chronischen Erkrankungen. Ändert sich die Zusammensetzung der Mikroorganismen in der Flora, so spricht man von einer Dysbiose. Diese sorgt für ein gesteigertes Entzündungsverhalten des Immunsystems und ist assoziiert mit einer Vielzahl von Symptomen und Erkrankungen. Lactoferrin der älteste Freund des Menschen Das Immunprotein
Lactoferrin ist Forschungsschwerpunkt diverser wissenschaftlicher Untersuchungen.
So konnte gezeigt werden, dass Lactoferrin viele Eigenschaften aufweist,
insbesondere solche, die die Funktion des Immunsystem betreffen: Als Teil
des Immunsystems nimmt es Einfluss auf Entzündungsregulationen, moduliert
das Immunsystem für eine ökonomisierte Funktionsweise
und hat antimikrobielle Eigenschaften. Lactoferrin nimmt dabei direkten
Einfluss auf den Ablauf einer Entzündung, reguliert das Immunsystem
und zeigt antientzündliche und antioxidative Eigenschaften. Was schwächt die Immunabwehr?
Was stärkt die Immunabwehr? Gesunde Ballaststoffe und fermentierte Nahrungsmittel sind der Nährboden für eine gesunde Darmflora. Befinden sich immer ausreichend Ballaststoffe in der Nahrung, so können wir sicher sein, dass unsere kleinen Bakterienfreunde in Symbiose mit uns Leben und wir voneinander profitieren. Ein ganz besonderer Ballaststoff kommt von unserem Ursprungskontinent Afrika, nämlich die Frucht des Baobab-Baumes. In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Naturvölker wie die Hadza, welche sich regelmäßig von Baobab ernähren, eine deutlich höhere Vielfalt in ihrem Mikrobiom, verglichen mit Westeuropäern, besitzen. Diese Vielfalt sorgt für ein gutes Gleichgewicht in der Flora und entlastet unser Immunsystem. Eine gesunde Darmflora wirkt wie eine zweite Haut, die Krankheitserreger und fremde Substanzen nicht so einfach durchdringen können. Damit unsere Haut-/Darmbarriere ebenfalls gut verschlossen bleibt, hilft die Aminosäure L- Glutamin. Diese verhindert die Verschlechterung der Darmdurchlässigkeit und erhält die Schleimhautstruktur. Dazu ist L- Glutamin für die Immunfunktion selbst ein wichtiger Bestandteil. Es dient z.B. der Vermehrung von Zellen der spezifischen Immunabwehr und hilft den Fresszellen der unspezifischen Immunabwehr die Aufnahmefähigkeit von körperfremden Substanzen zu erhöhen. Ein Blick
in die Evolution: Der Mensch gehört nach draußen an
die frische Luft und in die Sonne um den Körper mit Vitamin
D zu versorgen. Im Vergleich zu anderen Vitaminen hat Vitamin D eine Art
Sonderstellung, denn der Körper kann es mithilfe von Sonnenlicht
selbst herstellen, während nur ein geringer Teil über die Nahrung
aufgenommen wird. Vitamin D wird im Körper an vielen Stellen gebraucht.
Es trägt z.B. zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei und
unterstützt den Erhalt der Zähne, Knochen und der Muskelfunktion.
Wer nur wenig Zeit in der Sonne verbringt oder, wie fast alle Nordeuropäer,
in einer Region mit geringer Sonneneinstrahlung lebt, kann das Immunsystem
mit Vitamin-D- unterstützen. Tipp: Die Immunabwehr gezielt durch die Ernährung stärken Neben Baobab gibt es noch weitere pflanzliche Lebensmittel mit guten Ballaststoffen, die sich sehr günstig auf unsere Darmflora auswirken:
Rezeptvorschlag Gemüsepuffer mit geräucherter Forelle und Wildkräutersalat
Immunsystem im Ausdauersport: Keine Leistung ohne den
Alleskönner Bekannte Probleme?! Erkältungen, die manchmal zur Grippe ausarten, Schmerzen in der Leiste, im Rücken, von denen keiner weiß, woher sie kommen. Schmerzen im Knie, auch keine Diagnose. Und dann zum guten Schluss geht im Training nichts voran. Und die Motivation saust auch noch in den Keller? Ein Horrorszenario? Übertrieben? Vielleicht: Aber sich als Triathlet am Rande der Leistungsgrenze immer wohl zu fühlen, ist ziemlich trickreich, das heißt, es ist immer eine Gratwanderung, auf der man leicht das Gleichgewicht verlieren kann. Ein Tritt ins Leere und der Absturz folgt. Kalorien zu zählen, diese möglichst optimal nach Kohlenhydraten, Eiweiß und Fetten aufzuteilen und zum richtigen Zeitpunkt zu sich zu nehmen, ist eine Sache, Energieverteilung eine andere. Die Regulation
entscheidet über den Erfolg Triathlonsport ist allein schon durch den extremen Trainingsaufwand oft Stress pur und erfordert deshalb eine optimale biologische Stressantwort. Der Beste ist der, bei dem diese Stressantwort am besten optimiert ist. Dazu gehören ein Immun- und ein Nervensystem, sowie Hormone auf dem Höchststand der Leistungsfähigkeit. Eine perfekte Regulation bedeutet, jedes System funktioniert für sich optimal und die Kooperation zwischen ihnen ebenfalls. Immunsystem, Nervensystem und Hormone – das
Supersystem Das Immunsystem wird innerhalb der ersten Minute der Stresseinwirkung aktiviert. Es setzt eine Vielzahl an Zytokinen wie Interleukin-1, Interleukin-6 und Tumor-Nekrose-Faktor frei, die die Energieverteilung im Körper dem Bedarf entsprechend anpassen. Wenn nun Energie für Heilungsprozesse benötigt wird, die immer erste Priorität im Rahmen der Energieverteilung genießen, dann fehlt diese Energie für andere Prozesse. Deshalb ziehen bei entsprechend großer körperlicher Belastung schon leichte gesundheitliche Beeinträchtigungen soviel Energie ab, dass man sich müde und schlapp fühlt. Ein Teufelskreis:
Geschwächtes Immunsystem und Verletzungsanfälligkeit Es kann ein Teufelskreis entstehen, in dem sich das Immunsystem kaputt reguliert und sich ein Übertrainingssyndrom, ein chronisches Müdigkeitssyndrom oder eine Virusinfektion wie Pfeiffersches Drüsenfieber entwickeln können. Die richtige Balance zwischen Trainings- und Wettkampfbelastung sowie Regeneration zu finden, ist ein Kunststück, das im Training erarbeitet werden muss. Als Abwehrsystem ist das Immunsystem eigentlich immer gefordert, denn Viren und Bakterien begleiten uns immer und überall auf das Intimste. Jede Schwächung durch Infekte macht sich, aus den bereits besprochenen Gründen der veränderten Energieregulation, unmittelbar in einer verminderten sportlichen Leistungsfähigkeit bemerkbar. Gleiches gilt für den Prozess der Wundheilung. Zytokine
drosseln die Aktivität Zusammenfassung und Praxistipps Als Triathlet
muss man deshalb auf Zeichen achten, die eine Immunschwäche ankündigen.
Solltest du folgendes beobachten, dann sind weitere Trainingsreize unwirksam
und führen zu einer Verschlechterung der Symptomatik: Eine verlängerte
Regenerationszeit, ungewohnte Müdigkeit, Lippenherpes, schlechter Schlaf
trotz Müdigkeit, schlechter Appetit trotz hohem Kalorienverbrauch, plötzlich
ohne ersichtlichen Grund auftretende Schmerzen, schlecht heilende Wunden
oder zunehmende Infekt- und Verletzungsanfälligkeit, um nur einige Hinweise
auf ein geschwächtes Immunsystem zu nennen. Die große Kunst des Trainierens
ist es letztlich, den eigenen Rhythmus zu finden, indem sich Belastung
und Regeneration abwechseln müssen.
Immunsystem: Der Steuermann des Stoffwechsels und
der Energieverteilung Der Energiehaushalt ist eine sehr sensible dynamische Größe. Steigt die Körpertemperatur nur um 1° Celsius, steigt der Energieverbrauch um 10 bis 15 Prozent. Ebenso erhöhen Schmerzen, Aufregung oder ein erhöhter Muskeltonus den Energiebedarf. Infekte und Verletzungen können mit bis zu 30 Prozent Erhöhung zu Buche schlagen. Es wird deutlich, wie schnell sich das eigene Energiegleichgewicht verändern kann und damit die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt wird. Energieversorung folgt einem hierarchischen Prinzip Auch ein gut trainierter Sportler kann deshalb einen Anstieg der Körpertemperatur und der Atemfrequenz, einen Abfall des Glukosespiegels, das Versagen der Muskeln, Herzrhythmusstörungen oder gar einen Kreislaufkollaps erleben. Stress fordert
das Immunsystem als Stoffwechselregulator Bei einer Ausdauerbelastung im Grundlagenausdauerbereich gleicht die Stoffwechselsituation der im Hungerzustand und ist relativ stabil. Der Fettstoffwechsel dominiert und eine Ökonomisierung der Energieversorgung aller Organfunktionen erfolgt und gelingt auch in der Regel. Anders ist dies, wenn im Wettkampf Höchstleistungen gefordert sind. Es etabliert sich eine Akut-Phase-Antwort, die mit einer Abnahme der Stabilität des Körpers verbunden ist. Irgendwann sind die Energiedepots erschöpft und Regulationsprozesse stoßen an ihre Grenzen: Muskeln machen dicht, die Darmschleimhaut macht dicht, die Bronchien machen dicht... Viele kennen diese Probleme bei Höchstbelastung. Wenn man mit einem angeschlagenen Immunsystem an den Start geht, das mit Heilungsprozessen beschäftigt ist, dann stößt die Energieversorgung zudem um vieles schneller an ihre Grenzen. Zytokine regulieren den
Fluss der Energie Hartes Training
und Wettkampf: Immer ein Drahtseilakt Entzündungs- und Heilungsprozesse entziehen dem
Muskel Energie Stress-Situationen verschlimmern Entzündungszustände und können deshalb
Erkrankungen zum Ausbruch bringen. Das kann ebenso eine Allergie, eine
Infektion, eine Verletzung, wie auch ein Muskelfaserriss oder eine Sehnenreizung
oder aber eine chronische Schmerzsymptomatik sein. Bestimmte Zytokine
des Immunsystems spielen eine besondere Rolle, wenn es darum geht, die
START- und STOPP-Signale der Mediatoren des Entzündungsgeschehens zu koordinieren
und im Gleichgewicht zu halten. Diese Zytokine steuern auch den Energiefluss
im Körper. Es handelt sich wiederum um die Interleukine eins und sechs.
Aufgrund der ständigen Reizflut von Außen, aber auch von Innen, befindet
sich der Organismus unter stetem Entzündungsdruck, der Gegenregulation
benötigt, um zu Überleben. Praktisches
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