Pilates ist
eine sanfte Methode des Körpertrainings, deren Ziel es ist, die tiefe
stabilisierende Muskulatur zu stärken und zu kräftigen. Die
psychologischen Aspekte vom Pilatestraining sind die Verbesserung der
Grundstimmung, Motivation, Konzentration und die Gewinnung von Energie.
Die Pilates-Atmung
Joseph Pilates
befürwortete die tiefe und volle Atmung, wobei während der Einatmung
beide Lungenflügel so weit wie möglich mit Sauerstoff gefüllt
und während der Ausatmung weitgehend entleert werden. Auf diese Weise
kann sich der Körper von Abfallstoffen, die bei den Stoffwechselvorgängen
anfallen, optimal entledigen.
Es gibt verschiedene
Pilates-Atemtechniken, die eine unterschiedliche Wirkung auf den Organismus
haben. Dazu gehören die Bauchatmung, die Rückenatmung, die Atmung
aus dem Becken heraus und die Brustkorb-Rippenatmung.
Die tiefe
Bauchatmung eignet sich zwar besonders gut für die Entspannung, ist
jedoch beim Pilates-Training nicht empfehlenswert, da diese mit der Muskelspannung
im Bauch kollidieren würde. Im Pilates-Training ist die Brustkorb-Rippenatmung
die favorisierte Atemtechnik zur Unterstützung der Übungen.
Jede Pilates-Übung hat ihr eigenes Atemmuster, je nachdem welche
Muskeln beansprucht werden sollen. Einige Pilates-Übungen werden
in erster Linie durchgeführt um die Atmung selbst zu forcieren und
auf diese Weise ihre energetische Wirkung zu erfahren. Bei anderen Übungen
wird die Atmung eingesetzt um Bewegungen zu unterstützen oder zu
erleichtern. Wieder andere Bewegungen werden durch den Einsatz der seitlichen
Brustkorbatmung intensiviert.
Gerade am
Anfang gilt folgende Faustregel:
Zur Vorbereitung einer Pilates-Übung atmen wir über die Nase
ein, während wir bei der Übungsausführung mit leicht geöffnetem
Mund ausatmen.
Das "Powerhouse"
Als „Powerhouse“
bezeichnet Joseph Pilates das Kraft- oder Kontrollzentrum des Körpers.
Um Verletzungen
und Muskelzerrungen zu vermeiden, beginnt man im Pilates-Training jede
Übung mit der Aktivierung des Powerhouses. Bevor andere Muskeln angespannt
werden, sollten als erstes diese Kernmuskeln wie Gesäß-, Beckenboden-,
Bauch- und untere Rückenmuskeln aktiviert werden. Als Basisübung
wird hierfür der Bauchnabel nach innen in Richtung Wirbelsäule
gezogen, ohne die Körperhaltung zu verändern. Die Körpermitte
wird dadurch angespannt und alle Übungen können von dieser stabilen
Basis aus vollzogen werden.
Pilatesübungen
Bridging
Ziel der
Pilates-Übung "Bridging" ist die Beweglichmachung der Wirbelsäule,
die Stabilisierung des Beckens sowie die Kräftigung der Oberschenkelrückseite.
Übungsanleitung:
•Rückenlage:
Arme liegen parallel neben dem Oberkörper, Füße sind hüftbreit
aufgestellt.
•In der Ausgangsposition sollte der gesamte Rücken Kontakt
zur Matte haben.
•Mit der Ausatmung wird Wirbel für Wirbel vom Steiß ausgehend
aufgerollt, sodass das Gewicht am Ende zwischen den Schulterblättern
ist. Die Beine stabilisieren den Körper.
•Atme einmal ein und beginne mit der nächsten Ausatmung, dich
wieder abzurollen. Dabei sollte jede Stelle des Rückens nach und
nach Kontakt zu Matte erhalten.
Single
Leg Stretch
Ziel der
Pilates-Übung "Single Leg Stretch" ist das Erreichen einer
guten Rumpfstabilität, die Kräftigung der Bauchmuskulatur sowie
die Dehnung der Beinrückseite.
Übungsanleitung:
•Rückenlage:
Die Arme liegen parallel zum Oberkörper auf der Matte.
•Zunächst beide Knie in Richtung Brust anwinkeln.
•Bewusst in den Brustkorb einatmen. Der Kopf bleibt bei Anfängern
auf der Matte liegen. Fortgeschrittene rollen sich bis zu den Schulterblattspitzen
auf.
•Mit der Ausatmung das rechte Bein bis zu einem Winkel von etwa
45 Grad ausstrecken, mit der Einatmung wieder in Richtung Brust beugen.
Danach die gleiche Bewegung mit dem linken Bein durchführen.
•Übung abwechselnd mit dem rechten und linken Bein wiederholen,
bis eine leichte Ermüdung in der Bauchmuskulatur zu spüren ist.
Roll
like a ball
Ziel der
Pilates-Übung "roll like a ball" ist es, durch "Rundmachen"
des Rückens (wie ein Ball) die Wirbelsäule zu mobilisieren.
Durch die Halteübung wird zudem die Bauchmuskulatur gekräftigt.
Übungsanleitung:
•Aufrechter
Sitz: Knie sind hüftbreit gebeugt, Füße sind aufgestellt.
Die Schultern befinden sich über dem Becken. Die Arme werden lang
nach vorne gestreckt.
•Beginnend mit der Lendenwirbelsäule soll mit der Ausatmung
Wirbel für Wirbel abgerollt werden, ohne dass die Arme ihre gestreckte
Position verlassen. Eine gute Bauchspannung ist bei der Übung besonders
wichtig.
•Anfänger rollen soweit, bis die Schulterblätter Kontakt
zur Matte haben, Fortgeschrittene können bis zur Rückenlage
abrollen und dabei die Arme nach hinten strecken.
•Mit der Ausatmung beginnend geht es rollend wie ein Ball wieder
in die Sitzposition.
Faszienrollen
04/2023
Was?
Mit Faszienrollen
wird die Muskulatur abgerollt. Es gibt sie in unterschiedlichen Materialien,
Größen, Härtegraden und Formen. Klassisch ist die glatte
Rolle, die aber auch genoppt erhältlich ist. Damit lässt sich
wie mit dem Faszienball gezielter auf einen Triggerpunkt wirken. Die geeignete
Größe und Form richtet sich individuell nach dem Anwendungsgebiet.
Wohin?
In welche
Richtung rollen? Ein aufgrund der geringen Studienlage kontrovers diskutiertes
Thema. Manche Fachleute vertreten die Auffassung, ein Hin- und Herrollen
sei eine adäquate Methode, andere empfehlen, die Rolle nur in eine
Richtung zu bewegen. In diesem Fall sollte das Rollen nach Möglichkeit
in Rückflussrichtung der Venen zum Herzen hin erfolgen.
Warum?
Neben der
allgemeinen Steigerung der Leistungsfähigkeit wird der Faszienrolle
eine multiple positive Wirkung auf den Bewegungsapparat zugeschrieben.
Sie soll Muskelkater und Schmerzen reduzieren, die Beweglichkeit fördern,
das Verletzungsrisiko senken, Verspannungen der Muskulatur lösen
und sogar das Bindegewebe straffen können. Die Idee dahinter: Die
Faszienrolle löst Verklebungen der Faszien, also des kollagenhaltigen
Gewebes rund um die Muskulatur. Wichtig für den Erfolg ist allerdings
die richtige Anwendung dieses Tools.
Wer?
Grundsätzlich
können jeder Athlet und jede Athletin, ob ambitioniert oder im Breitensport
aktiv, mit der Faszienrolle arbeiten, um Verspannungen oder Blockaden
im Körper zu lösen und die Regeneration zu unterstützen.
Es gibt aber auch Voraussetzungen, bei denen man von dem Gebrauch einer
Faszienrolle absehen sollte. Dazu gehören akuter Schmerz, Verletzungen
und Gliederschwellungen. Die Verwendung einer Faszienrolle sollte mit
dem Arzt abgeklärt werden: während einer Schwangerschaft, bei
akuten Bandscheibenschäden, Krampfadern, Osteoporose, nach Operationen
oder bei der Einnahme von Blutverdünnern.
Wie?
Um Verletzungen
mit dem Tool zu vermeiden, muss es natürlich korrekt angewendet werden,
sonst drohen Probleme. Zu starker Druck oder eine fehlerhafte Anwendung
können langfristig die Venenklappen, die Gefäße, das Nervengewebe
oder sogar die Knochen schädigen. Durch individuell regulierbaren
und sanften Druck des eigenen Körpergewichts sollen einzelne Muskelpartien
ausgerollt werden. Die Intensität sollte nicht oberhalb der eigenen
Schmerzgrenze liegen.
Faszienrolle
und -ball: Rolle und Ball müssem leicht nachgeben (keine
"harten" Rollen/Bälle, vgl.
Foto), die Rolle möglichst mit Mittelaussparung zur Schonung
der Wirbelkörper bei Rückenübungen
richtiges
Faszienrollen (pdf-Datei)
... zwar ohne Mittelaussparung aber mit Noppen - super Massagegefühl!
Ganzkörperspannung
+ Massage = geniale Kombination = super Körpergefühl und Regeneration
fördernd: nur in eine Richtung (zum Körpermittelpunkt),
langsam und mit Druck rollen (kein schnelles Hin und Her). Mit dem Ball
die "unangenehmen" Stellen erspüren und dort dann punktuell
massieren bis eine Entspannung erreicht ist.
Faszientraining
gehört seit nicht allzu langer Zeit fest in das Trainingsprogramm
aller Sportler. Zumindest theoretisch. Ähnlich wie gegen das tägliche
Dehnprogramm entwickelt man oft eine kleine Hassliebe gegenüber der
manchmal unangenehmen und zeitraubenden Einheit. Dennoch lohnt es sich,
die zusätzlichen Minuten für ein Faszientraining aufzubringen.
Denn fasziale Verklebungen beeinflussen die Funktionalität ganzer
Muskelketten und sind so für Leistungsverlust und Verletzungsanfälligkeit
mitverantwortlich. Wir stellen euch einige Produkte für das Faszientraining
vor.
Doch Moment
mal, was sind eigentlich Faszien und warum kommt man erst jetzt darauf,
diese zu trainieren?
Faszien durchziehen den gesamten Körper und umhüllen Muskeln
und Organe, so die offizielle Definition. Dieses kollagene Bindegewebe
kennt manch einer von der Fleisch-Zubereitung als weiße Fasern,
die das Stück Fleisch umhüllen. Sie geben dem gesamten Körper
Form und Halt und erlauben dennoch Bewegung. Zahlreiche weitere Eigenschaften
machen sie jedoch zu einem lange unterschätzten Organ. So dienen
sie unter anderem als Informationsnetzwerk, Transportnetzwerk, helfen
bei der Immunabwehr, und dienen dem körpereigenen Schutzsystem.
Bei Überlastung,
Fehlbelastung oder auch zu wenig Bewegung verklebt das Netzwerk
an Fasern und kann nicht mehr reibungslos arbeiten. Probleme sind damit
vorprogrammiert. Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Dysbalancen
Faszien zeigen sich für das komplette Programm an Verletzungen
(mit-) verantwortlich. Erkenntnisse über diese Strukturen, deren
Funktion und Aufgaben, konnten erst dank neuer und hochempfindlicher medizinischer
Geräte gewonnen werden. Zuvor hatte man das Gewebe als Verpackung
oder Füllgewebe schlicht und einfach missachtet.
Die Qual
der Wahl: Rollen, Bälle, Stäbe: Wird also das komplexe Fasziennetzwerk
durch alltägliche oder sportbedingte Fehlbelastungen, Überlastung
einzelner Strukturen, Stress oder auch Operationen und Narben gestört,
wirkt sich das auf die Funktionalität des kompletten Bewegungsapparates
aus. Es entstehen Verklebungen, Verhärtungen oder Verdrehungen der
Faszien. Wer sich ein feines Gitter aus Fäden vorstellt, das mehr
und mehr verknotet, dem wird schnell klar, dass dadurch bald Bewegungen
erschwert oder sogar gehemmt werden können.
Die Lösung
des Wirrwarrs versprechen unterschiedlichste Schaumstoffrollen, Bälle
und Stäbe zur Selbstmassage. Durch das Rollen über die Verklebungen
lösen sich diese und werden wieder elastisch und geschmeidig. Bald
profitiert man so von einer erhöhten Beweglichkeit und auch von einer
besseren Nährstoffversorgung des gesamten Fasziengewebes.
FLEXI-BAR
Athletic schwarz speziell für geübte Sportler
Trainiert
Kraftausdauer, regt die Tiefenmuskulatur an, verbessert die Körperhaltung,
strafft das Bindegewebe und fördert die Balance- und Koordinationsfähigkeit
durch die Ausführung auf dem Balance-Board (unteres
Foto).
Das Trainingsgerät
mit Vibrationsplatte sorgt für ganzheitliche Fitness: Jeden Tag 10
Minuten trainieren genügt!
Durch die
biomechanische Stimulation werden auch tieferliegende und sonst
nur wenig trainierte Muskelgruppen erreicht.
Auch zum Entspannen
oder Lockern der Muskeln.
Nebeneffekt:
Die Vibrationen belasten die Gelenke weit weniger als viele herkömmliche
Trainingsmethoden.
2 Expander
für gleichzeitiges Trainieren der Armmuskulatur Trainings-Timer
und 15 Intensitätsstufen (Vibrationsausschlag bis 12 mm)
Variierendes
Hüpfen auf dem Trampolin trainiert Kondition, Kraft, Balance sowie
Beweglichkeit und dies auf schonende Art und Weise für Gelenke
und Bänder. Kommen dabei noch kleine Hanteln, möglichst mit
Federn zum Zusammendrücken (Handmuskeltraining), zum Einsatz, ergeben
variierendes Hüpfen und Armbewegungen mit den Zusatzgewichten in
den Händen ein perfektes Gesamtkörpertraining. Richtige Power-Musik
rundet die Sache ab.Jymmin
Myoreflextherapie:
Die Big 5 der KID-Übungen - damit keine Dysbalancen
entstehen
Nicole Beulmann 05/2018
Die
Sonne scheint, die Temperaturen sind sommerlich, die Triathlonsaison ist
gestartet und die Trainingseinheiten werden härter. Besonders nach
langen Radausfahrten steigt man das eine oder andere Mal etwas eingerostet
vom Bike. Um muskulären Dysfunktionen und Verletzungen vorzubeugen,
ist es jetzt auch in der trainingsintensiven Phase um so wichtiger, Zeit
für Mobilisationsübungen und für Athletik zu investieren.
Grundsätzlich eignet sich hierfür beispielsweise ein fester
Yoga-Termin am Ruhetag was sich übrigens im Spitzensport auch
abseits des Triathlons längst etabliert hat.
Wenn aber
dennoch die Zeit für einen seperaten Termin fehlt, empfiehlt es sich,
die Mobilisation durch regelmäßige Eigenübungen
zu ersetzen oder bestenfalls sogar zu ergänzen. Knapp und effektiv.
Öffnen
der Muskelketten
Als Grundbaustein
dient das Öffnen der vorderen und hinteren Muskelkette. Diese Ketten
neigen bereits durch alltägliche Belastung, wie langes Sitzen dazu,
zu verkürzen. Dadurch kann die gesamte Körperstatik in ein Ungleichgewicht
geraten, woraus diverse Problematiken entstehen können wie z. B.
Läuferknie,
Achillessehnenbeschwerden
und Ischiasschmerzenim unteren Rücken- und Pobereich.
Vordere
Muskelkette Schwerpunkt Hüftöffnung
Der
Schwerpunkt der Dehnung liegt auf dem Hüftbeuger im Zusammenspiel
mit der Rumpf- und vorderen Oberschenkelmuskulatur. Die Hüfte wird
weit geöffnet. Dabei sollte man dennoch versuchen, das Becken weit
nach vorne zu schieben (Po-Muskulatur anspannen). Der Oberkörper
ist leicht nach hinten geneigt, die Arme sind nach oben gestreckt und
die Handinnenflächen zeigen dabei nach vorne, Schultern dabei locker
lassen. Das auf dem Boden liegende Knie, der Unterschenkel und Fuß
werden in den Boden gedrückt, damit ist die Muskelkette in der Dehnung
aktiviert. Diese Position sechs bis acht tiefe Atemzüge halten, danach
Seite wechseln.
Hintere
Muskelkette Schwerpunkt Oberschenkelrückseite und Rückenstrecker
Diese
Übung dient vor allem der Öffnung der gesamten hinteren Muskelkette,
den Beinbeugern (ischiokrurale Muskulatur) und den Rückenstreckern
(Mm. errector spinae). Stelle im stabilen Stand beide Füße
etwa hüftbreit auseinander, halte die Knie dabei möglichst gestreckt
und neige den Oberkörper so weit wie möglich nach vorne. Umfasse
dabei die Beine. Dabei sollte der untere Rücken den höchsten
Punkt bilden. Der Kopf hängt locker nach unten, Schulter- und Nackenbereich
bleiben entspannt. Drücke die Fußspitzen aktiv in den Boden,
ohne die Fersen dabei anzuheben. Diese Position sechs bis acht tiefe Atemzüge
halten.
Häufig
resultieren aus Verkürzungen der vorderen und/oder hinteren Muskelkette
Einschränkungen in der rotatorischen Komponente. Diese äußern
sich, nicht selten, durch Beschwerden im Schulterbereich, Knieproblematiken
wie das Läuferknie oder immer wiederkehrender Beschwerden im Iliosakralbereich.
Die folgenden
drei Übungen liefern ein effektives Grundgerüst, um die rotatorische
Muskelkette zu Öffnen und Einschränkungen in diesem Bereich
entgegenzuwirken.
Seitliche
Muskelkette Hüftabduktoren u. Außenrotatoren
Tractus Iliotibialis (Runners Knee)
Bei
dieser Übung steht die seitliche Muskelkette der unteren Extremität
im Vordergrund. Die Dehnung wird durch die Anbindung und Vorneigung des
Rumpfes intensiviert. Beginne die Übung wie die Dehnung des Hüftbeugers.
Lege den vorderen Unterschenkel vor dich ab (Achtung bei Knieproblemen:
diese Übung darf keine Schmerzen im Knie auslösen!). Lege die
Unterarme vor dem Knie ab und senken den Oberkörper. Um die Übung
zu entschärfen, stütze dich statt der Unterarme auf den Händen
ab. Der abgelegte Unterschenkel drückt während der Dehnung in
den Boden, um die Muskelkette zu aktivieren. Halte diese Position sechs
bis acht tiefe Atemzüge, danach Seiten wechseln.
Seitliche
Muskelkette, Hüftabduktoren Rotation und Brustmuskulatur
Bei
dieser Übung liegt der Schwerpunkt auf der Glutealmuskulatur im Zusammenspiel
mit der Rumpfrotation und der vorderen Brustmuskulatur. Lege dich auf
den Rücken, beuge ein Bein etwa im rechten Winkel in der Luft an
und fassen das Knie mit der gegenüberliegenden Hand, ziehe das Bein
zur gegenüberliegenden Seite. Lege den anderen Arm seitlich ab, um
die vordere Brustmuskulatur zu öffnen und drehen den Kopf in dieselbe
Richtung. Achte darauf, dass du während der Übung den Brustkorb
weit öffnest und die Schultern locker auf dem Boden liegen bleiben.
Drücke während der Dehnung das Knie gegen die Hand, um die Muskelkette
zu aktivieren. Halte diese Position sechs bis acht tiefe Atemzüge,
danach Seiten wechseln.
Beginne
die Übung im Vierfüßlerstand, lege die Unterarme ab. Die
Ellenbogen sind unterhalb der Schulter. Greife hinter dem gegenüberliegenden
Ellenbogen hindurch und lege den Arm ab. Den Kopf ebenso neben dem liegenden
Unterarm ablegen und drehe dich sanft in die Rotation. Drücke während
der Dehnung den abgelegten Arm gegen den Boden, um die Muskelkette zu
aktivieren. Diese Position sechs bis acht tiefe Atemzüge halten,
danach die Seite wechseln.
Power-Pilates
ist eine der modernsten Formen des Krafttrainings zur Stärkung des
Rumpfes.
"Die
Kraft kommt aus der Körpermitte" , das wussten schon die alten
Shaolin Mönche.
Schwimmen,
Radfahren, Laufen und das so viel wie´s geht bzw. so viel der Körper
hergibt. Das ist unsere Leidenschaft. Leider schleichen sich mit den Jahren
einige Disbalancen im Körper ein. So vielseitig der Dreikampf zu
Lande und im Wasser auch ist, eine Körperregion wird kaum trainiert:
Der Rumpf und die Beckenbodenmuskulatur.
Stundenlanges
Radfahren in Aeroposition, dann anschließend ermüdet Laufen
sind nicht gerade die Belastungen, die dem Körper auf Dauer gut tun.
Deshalb ist es wichtig eine gute athletische Grundlage zu besitzen. Sei
es eine stabile Körpermitte, Bauch, Rücken oder einfach nur
die nötige Muskelkraft all das schützt unseren Körper
vor Verletzungen. Vorbeugung ist jedoch nur ein Aspekt dieses Trainings.
Es lässt sich auch die Leistung in den Einzeldisziplinen steigern,
was bestimmt ein sehr willkommener Nebeneffekt ist.
Spezielle
Übungen für Triathleten
Unten werden
einige Übungen aus dem ABC Power Pilates Programm vorgestellt, die
speziell für Triathleten zusammengestellt wurden. Die Übungen
sind teilweise hochintensiv und müssen immer zuerst in der einfachen
Stufe sicher beherrscht werden bevor gesteigert wird. Jede Übung
sollte solange durchgeführt werden, bis eine deutliche Muskelermüdung
eintritt. Optimal ist eine Gesamtübungslänge von 90-120 Sekunden
ohne Pause.
Die Ausführung
sollte immer langsam sein, und damit meine ich Zeitlupentempo. Entscheidend
ist immer die Übungslänge, nicht die Anzahl eventueller Wiederholungen.
Kontrolle und korrekte Ausführung haben oberste Priorität.
Nachfolgend
sind 11 Übungen aufgeführt, die alle hintereinander durchgeführt
werden können (Dauer ca. 60 Minuten). Besser ist jedoch 2-3 Blöcke
mit 4-6 Übungen an verschiedenen Trainingstagen zu absolvieren. So
wird die Trainingszeit verkürzt, was sich positiv auf die Motivation
auswirkt und problemloser in das laufende Training integriert werden kann.
Bei allen
vorgestellten Übungen ist es wichtig, dass das "Powerhouse",
d. h. die Beckenbodenmuskulatur, die komplette Bauchmuskulatur und die
Rückenmuskeln unter Spannung bleiben.
Durchhalten
bis zum Schluss
Immer atmen!
Nie den Atem anhalten, dabei gilt es, nicht in den Bauch zu atmen, sondern
in die Flanken und den Brustkorb. Bei Muskelanspannung wird ausgeatmet.
Bei den Übungen
in sitzenden Positionen sollte das Brustbein nach vorne geschoben werden.
Die Schultern sind immer "weg" von den Ohren. Die Übungen
sollten solange durchgeführt bzw. gehalten werden bis man meint "nichts
geht mehr", erst dann beginnt das Training und sollte noch 5-10 Sekunden
verlängert werden.
Training
mit Gewichten war gestern, ihr werdet es merken. Es reicht das eigene
Körpergewicht.
1.
Die Power Brücke
Unterarme
parallel, Ellenbogen unter Schultergelenk. Körper unter Spannung bringen.
Bauchnabel an Wirbelsäule. Mit Ausatmung auf die Fußspitzen hochdrücken
und halten. Nacken lang machen.
Steigern 30, 60, 90, 120 Sek.
Achtung! Nicht ins Hohlkreuz fallen!
Steigerung
1
Rechtes und linkes Bein im Wechsel nach oben bringen – halten!
Steigern 10, 20, 30, 60, 90, 120 Sek.
Oder in Kombination mit Stufe 1
Achtung! Nicht ins Hohlkreuz fallen!
Steigerung
2
Rechtes Bein und linken Arm nach oben bringen – halten! Seite wechseln.
Steigern 10, 20, 30, 60, 90, 120 Sek.
Oder in Kombination mit Stufe 1 und 2
Achtung! Nicht ins Hohlkreuz fallen!
Bemerkung: Sehr
intensive Übung, die sehr viel Kraft in der tiefen Bauchmuskulatur und im
unteren Rücken erfordert. (Körpermitte)
2.
Das Brett
Wichtig:
Fingerspitzen zeigen nach vorne! Ellenbogen unter dem Schultergelenk
Gerade bleiben und halten! Nacken lang machen.
Steigern 30, 60, 90, 12.0 Sek.
Steigerung:
Rechtes und linkes Bein im Wechsel nach oben bringen – halten!
Steigern 10, 20, 30, 60, 90, 120 Sek. Oder in Kombination mit Stufe
1
Achtung: Po bleibt oben!!
Bemerkung: Durchhalten
ist gefragt. Kraft kommt wieder aus der Körpermitte, um das Schultergelenk
zu schonen unbedingt auf die Hand-/Fingerposition achten!
3.
Der Käfer – liegend
Spannung
aufbauen. Bauch ist immer angespannt, unterer Rücken liegt auf, langer
Nacken, Kinn parallel zum Brustbein, rechte Hand an den linken Knöchel
bringen, linke Hand lang nach hinten, Handfläche nach oben rechtes
Bein lang, schräg nach oben wegstrecken. Langsam die Seiten wechseln.
Steigern 30, 60, 90, 120 Sek.
Spannung
aufbauen. Unterer Rücken liegt auf, langer Nacken, Kinn parallel zum
Brustbein. Rechte Hand an die linke Knie-Innenseite legen und das
Knie nach außen wegdrücken, gleichzeitig mit dem Knie dagegenhalten.
Linke Hand lang nach hinten, Handfläche nach oben, rechtes Bein lang,
schräg nach oben wegstrecken, halten! Seite wechseln.
Steigern 10, 20, 30, 60, 90, 120 Sek.
Bemerkung:
Bei Problemen mit dem Nacken, den Kopf einfach mal ablegen.
4.
Doppelcrunches
Spannung
aufbauen. Unterer Rücken liegt auf, langer Nacken, Kinn parallel zum
Brustbein, Beine geöffnet nach oben, Füße flexen. Mit den Fingerspitzen
an die Fußspitzen gehen, Spannung halten.
Steigern 10, 20, 30, 60, 90, 120 Sek. Steigerung 1: langsame Kontraktionen mit der Ausatmung
nach oben Steigerung 2: kleine schnelle Endkontraktionen
Spannung
aufbauen. Unterer Rücken liegt auf, langer Nacken, Kinn parallel zum
Brustbein, Beine geschlossen nach oben, Fersen schließen, mit zusammengedrückten
Händen rechts vorbei, Schultern und Po gehen diagonal mit nach oben.
Spannung halten.
Steigern 10, 20, 30, 60, 90, 120 Sek. Steigerung 1: langsame Kontraktionen mit der Ausatmung
nach oben Steigerung 2: kleine schnelle Endkontraktionen Seite
wechseln
Spannung
aufbauen. Unterer Rücken liegt auf, langer Nacken, Kinn parallel zum
Brustbein, Beine geöffnet nach oben, Füße lang, mit zusammengedrückten
Händen zwischen den Beinen durchgehen, Schultern und Po gehen mit
nach oben, Spannung halten.
Steigern 10, 20, 30, 60, 90, 120 Sek. Steigerung 1: langsame Kontraktionen mit der Ausatmung
nach oben Steigerung 2: kleine schnelle Endkontraktionen
Bemerkung: Bei
den Kontraktionen ausatmen, ggfs. Kopf (bei Nackenproblemen) ablegen.
5.
Der Käfer – sitzend
Spannung
aufbauen. Gleichgewicht auf dem Steißbein ausbalancieren, mit der
Ausatmung die rechte Hand an den linken Knöchel oder Wadeninnenseite
führen, linken Arm nach oben oder seitlich wegstrecken, kurz halten,
dann die Seiten wechseln Belastung/Wiederholungsanzahl langsam steigern!
Achtung: Unteren Rücken und Bauchmuskulatur aktivieren.
Spannung
aufbauen. Gleichgewicht auf dem Steißbein ausbalancieren, mit der
Ausatmung die linke Hand an das rechte Knie führen. Rechten Arm nach
oben oder seitlich wegstrecken, mit der Hand versuchen das Bein nach
außen wegzudrücken, gleichzeitig mit dem Bein/Knie dagegenhalten.
Seiten wechseln Belastung/Wiederholungsanzahl langsam steigern! (10,
20, 30, 60, 90, 120 Sek.) Eventuell auch mit Endkontraktionen arbeiten.
Achtung: Unteren Rücken und Bauchmuskulatur aktivieren, Bein nicht
nach außen wegdrücken!
Bemerkung: Sehr
effektive Übung für die Kraft in der Körpermitte, gleichzeitig wird das
Balancegefühl gestärkt.
6.
Hängebauchschwein
Spannung
aufbauen. Bauchnabel an die Wirbelsäule ziehen, Kopf in Verlängerung
der Wirbelsäule, Händgelenke und Ellenbogen in Verlängerung der Schultergelenke.
Fingerspitzen schauen leicht nach innen, Ellenbogen leicht gebeugt
halten. Stufe 1: Isoliert die Bauchmuskulatur – ohne den
Rücken zu bewegen immer anspannen (Flachbauschwein) und dann wieder
hängen lassen (Hängebauchschwein), Knie bleiben auf der Matte. Stufe 2: Einfach die Knie 1cm anheben und genau gleich
weiterarbeiten. Stufe 3: Die Knie bleiben oben und kleine Liegestützbewegungen
machen, Bauch bleibt aktiv an der Wirbelsäule. Stufe 4: Im Wechsel die Knie auf der Matte auftippen
lassen (Beweglichkeit unterer Rücken und Hüfte), an die Bauchspannung
denken!
Bemerkungen:
Eine Kombi-Übung die viele Muskelgruppen aktiviert, bei der man aber gleichzeitig
ganz isoliert die Bauch- und Beckenbodenmuskeln trainieren kann.
7.
Side leg lift
Auf
der rechten Körperseite abliegen. Kopf auf dem Oberarm oder in der
"Luft" auf einem imaginären Kissen ablegen. Beine im rechten Winkel
vor dem Körper ablegen, Fuße flexen (herziehen). Beide Beine ein wenig
anheben – halten! Intensität langsam steigern, darauf achten, dass
das Becken vorne bleibt! Seite wechseln. Dauer der Übung steigern.
Als
Steigerung das obere Bein weiter nach oben bringen – halten! Variationen
für die Beweglichkeit des Oberschenkelhalses und des Hüftbeugers den
geflexte Fuß (Fußspitze herziehen) wie einen Scheibenwischer bewegen.
Die Bewegung kommt aus der Hüfte! Weitere Variation: Die Fußspitze
lang machen und mit dem Bein Kreise beschreiben, vorwärts und rückwärts!
Seite wechseln.
Bemerkung: Super
Trainingseffekte für die Hüfte und die Stabilisation der „Flanken“, immer
daran denken, dass das Becken vorne bleiben muss, auf keinen Fall nach hinten
wegkippen, der untere Rücken darf nicht verdreht werden!
8.
Standwippe
Aus
dem Stand heraus mit leicht gebeugtem rechten Bein das linke Bein
nach hinten wegstrecken. Bauchnabel an die Wirbelsäule ziehen, die
Arme vor der Brust halten. Darauf achten, dass das Becken auf keinen
Fall nach nach oben wegkippt. Stufe 2: Augen schließen! - halten! Stufe 3: kleine einbeinige Kniebeugen Stufe 4: mit geschlossenen Augen kleine einbeinige
Kniebeugen machen Seite wechseln.
Bemerkung: Sehr
gute Übung für das Gleichgewicht und um Dysbalancen im Körper „wegzutrainieren“.
Auf der „schwächeren“ Seite immer ein wenig mehr Wiederholungen machen.
9.
Reverse fly
Aus
der Bauchlage beide Fäuste auf Schulterhöhe aufstellen. Bauchnabel
an die Wirbelsäule ziehen, Fersen zusammendrücken. Kopf und Nacken
aus dem Rücken heraus verlängern. Darauf achten, dass die Unterarme
senkrecht nach oben gehen, die Ellenbogen schauen zur Decke. Stufe 2: die Fäuste etwas vom Boden wegnehmen – halten!
Intensität langsam steigern bis 120Sek.
Stufe
2: die Fäuste etwas vom Boden wegnehmen und kleine Endkontraktionen
nach oben machen, Körper bleibt ruhig, nur die Arme arbeiten! Schulterblätter
zusammenziehen! Stufe 3: die Beine etwas öffnen, Fußspitzen lang
machen. Als Variation die Arme ruhig halten und mit den Beinen Endkontraktionen
nach außen machen. Achtung: Nacken verlängern, nicht zu weit nach
oben gehen mit dem Oberkörper! Intensität langsam steigern bis 120
Sek.
Bemerkung: Schöne,
kraftvolle Übung für den Schulterbereich und für den kompletten Rücken.
10.
Diagonal Twist
Spannung
aufbauen, den Oberkörper leicht nach hinten bringen. Fingerspitzen
auf Brusthöhe zusammenbringen und das linke Bein anheben – halten!
Wichtig: Spannung im unteren Rücken und im Bauch aufrecht erhalten.
Seite wechseln und Dauer steigern
Wie
oben die Spannung aufbauen und dann mit der Ausatmung den Körper auf
die Seite drehen, auf der das Bein oben ist. Halten! Seite wechseln.
Evtl. mit kleinen Endkontraktionen arbeiten.
Bemerkung: Sehr
gute Übung für die Beweglichkeit des unteren Rückens und gleichzeitige Kräftigung
des Hüftbeugers.
11.
Aero push down
Aus
dem Kniestand auf den Unterarmen abstützen (Parallelposition). Ellenbogen
sind unter dem Schultergelenk. Nun das Kinn über die Fäuste schieben
und halten! Spannung im Bauch und im Rücken aufrechterhalten, kein
Hohlkreuz machen. Dauer langsam steigern.
Stufe
2: Gleich wie oben, nur das rechte Bein lang nach oben wegstrecken.
Halten! Seite wechseln.
Stufe
3: Gleich wie oben, nur das rechte Bein lang nach oben wegstrecken
und dazu das linke Knie 1cm vom Boden anheben! Halten! Seite wechseln.
Bemerkung:
Spezielle Übung für Triathleten, die oft in der Aeroposition fahren