Aus der
Ruhe kommt die Kraft Ann-Chrisitin Cordes 11/2012
Markierst du die Schlafzeiten in deinem Trainingsplan?
Nein? Dann wird es höchste Zeit dafür! Schlaf gehört genauso
zum Trainingsprozess dazu, wie die Einheit(en) am Tage. Denn erst während
des Schlafens werden viele der Trainingsreize verarbeitet.
Wer zu wenig schläft wird krank
Die Wichtigkeit des Schlafs wird vor allem deutlich, wenn wir uns vor
Augen führen, welche Folgen Schlafstörungen oder gar Schlafentzug
haben: Die Reaktionsfähigkeit, die Abspeicherung von Wissen, die
Konzentrationszeit und die Entscheidungsstärke verschlechtern sich,
die Fehlerquote steigt rapide.
Wichtig für Triathleten: Die Bereitstellung von Energie kann bei
Schlafproblemen nicht optimal laufen und das Level des Hormons Cortisol
steigt stark an – der Körper befindet sich im Dauerstress.
Damit ist auch unser Immunsystem angegriffen – für eine Leistungssteigerung
hat der Körper keine zeitlichen und energetischen Ressourcen mehr.
Experimente mit Schlafentzug haben gezeigt: Ohne Schlaf funktioniert der
Mensch nicht. Es kommt zu Depressionen und Krankheiten, die Lebenserwartung
sinkt.
Entwarnung gibt es für diejenigen, die vor Wettkämpfen kein
Auge zudrücken können: Je öfter und länger der Schlaf
gestört ist, desto schlimmer sind die Auswirkungen – einmalige
Schlafprobleme haben aber keine Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit.
Wer also in den Monaten und Wochen vor dem Tag X gut geschlafen hat, braucht
sich keine Sorgen machen.
Was passiert während des Schlafens?
Viele haben sicherlich schon von der wichtigen REM-Schlafphase gehört.
Es gibt allerdings noch vier weitere Stadien: Nach der ersten Einschlafphase
gleitet der Körper in ein Stadium des leichten Schlafes. In der dritten
Phase wird der Schlaf immer tiefer, das vierte Stadium ist die Tiefschlafphase.
Je tiefer die Schlafphase, desto fleißiger arbeitet der Körper
an unserer Regeneration bzw. an der Verarbeitung von körperlichen
und psychischen Reizen. Beispielsweise werden in der Tiefschlafphase die
meisten Wachstumshormone ausgeschüttet. In diesen Phasen wird vor
allem das Immunsystem gestärkt und am Gedächtnis gearbeitet.
Die REM-Phase tritt nur etwa alle eineinhalb Stunden auf und dauert meist
nicht länger als 20 Minuten. Hier sinkt der Blutdruck stark und der
Entspannungsgrad des Körpers ist maximal. Atmung und Herzschlag sind
aber erhöht. Die Augen bewegen sich unter den Lidern (REM = rapid-eye
movement).
Leider benötigt der Körper die leichteren Schlafstadien als
„Aufwärmphase“ für seine Reparatur- und Entwicklungsarbeiten.
Wir können also nicht direkt in die produktivsten Stadien gelangen
und diese nutzen. Allerdings können wir mit einem festen Rhythmus
dem Körper helfen, sicher in die tieferen Schlafstadien zu gelangen
Aufbau einer Schlafroutine
Es gibt einige Regeln bzw. Hinweise für ein einfacheres Ein- und
Durchschlafen. Entspannung heißt das Zauberwort, um sanft in den
Schlaf zu fallen. Als veraltet gilt die Regel, abends besser nicht zu
trainieren. Moderates Training kann sogar helfen, intensives Training
dagegen erzeugt zu viel Stress im Körper. Eine Dehneinheit am Ende
des Trainings sorgt dafür, dass die Muskelspannung sinkt. Ansonsten
ist alles erlaubt, was beruhigt: Ein warmes Getränk, ein längeres
Bad, leise Musik, eine Massage des Partners – Entspannung ist etwas
sehr individuelles und jeder sollte für sich herausfinden, was am
besten hilft.
Mach die letzten Minuten bzw. Stunden vorm zu Bett gehen zum festen Ablauf
für jeden Tag: Wann will man essen, wann Zähne putzen, wann
und wie kann man mit dem Entspannungsritual beginnen? Die Reihenfolge
und vor allem der zeitliche Ablauf sind wichtig! Die wiederkehrenden Muster
„konditionieren“ den Körper und lassen ihn einfacher
in den Schlaf gleiten. Ein gutes Beispiel für die Trainierbarkeit
des Schlafrhythmus ist die Beobachtung, dass Menschen, die immer zur gleichen
Zeit aufstehen müssen, irgendwann schon vor dem Klingeln ihres Weckers
erwachen – auch wenn Sie z.B. am Wochenende gar nicht so früh
aus den Federn müssen.
Über die richtige Dauer des Schlafes wird viel diskutiert. Die offizielle
Empfehlung lautet sieben bis neun Stunden Schlaf für Erwachsene.
Es gibt aber auch Menschen, die mit fünf Stunden Ruhezeit auskommen
oder die zehn Stunden Erholung brauchen.
Fazit: Schlaf gehört zum Training
„Schlafen macht schnell“ ist keineswegs eine übertriebene
Aussage. Gerade hart trainierende Sportler benötigen ausreichend
(tiefen) Schlaf, um überhaupt die Früchte ihres Fleißes
ernten zu können. Deshalb gehört Schlaf genauso zum Trainingsplan
wie das Intervalltraining oder der Dauerlauf!
Erholsamer
Schlaf M. Estrella Berliner Zeitung 28.05.09
Von außen
betrachtet wirken Schlafende passiv. Doch das täuscht. Im Innern
des Körpers herrscht Hochbetrieb: Immunzellen werden neu gebildet,
Hormone ausgeschüttet, Erinnerungen verfestigen sich. Aktuelle Untersuchungen
lassen vermuten, dass im Traum neu erlernte Gedächtnisinhalte mit
Emotionen verknüpft und dementsprechend sortiert werden. Dies geschieht
vor allem im sogenannten Rem-Schalf (Traumschlaf), einer der fünf
Schlafphasen, der sich vier- bis sechsmal in einer Nacht wiederholt. Dabei
bewegen sich die Augäpfel hinter den geschlossenen Lidern. Die Muskulatur
ist erschlafft, das Gehirn stärker durchblutet als im Wachzustand.
Man sollte also wichtige Entscheidungen immer überschlafen (alte
Weisheit). Ist der Schlaf gestört, drohen neben Konzentrationsschwäche
und Leistungseinbußen auch Erkrankungen. Bei Schlafverlust geraten
Gehirnzellen unter Stress und können nicht länger notwendige
Zellbestandteile bilden.
Der Schlaf
- ein äußerst komplexer Ablauf web.uni-marburg.de
Den Anfang der Tiefschlafphase läutet das Hormon Melatonin ein. Es
wird von der Zirbeldrüse gebildet und steuert den Tag-Nacht-Rhythmus.
Anschließend wird u.a. das Wachstumshormon HGH ausgeschüttet.
Die Bezeichnung Wachstumshormon ist berechtigt, denn man weiß
heute, dass Kinder nur im Schlaf wachsen. Auch für Erwachsene ist
die Ausschüttung aus der Hirnanhangsdrüse lebenswichtig: Sie
sorgt für die Erneuerung der Körperzellen. Ein
weiteres Schlafhormon, das Noradrenalin, beendet durch seine aktivierende
Funktion den Tiefschlaf und bereitet den Körper sanft darauf vor
aufzuwachen. Den letzten Kick erhalten wir vom Hormon Cortisol
aus der Nebennierenrinde. Es sorgt dafür, dass wir gestärkt
in den Tag gehen, schärft unsere Sinne und versorgt uns mit einer
Portion Aggressivität, die wir für die Anstrengungen des Tages
brauchen. Im Grunde ist der Schlaf somit eine hormonelle Kettenreaktion.
Fehlt ein Kettenglied, werden alle weiteren Prozesse gestört bzw.
finden gar nicht statt.
Innere
Balance: Kraftquelle Schlaf
W. K. 01/2011
Menschen
verschlafen rund ein Drittel ihres Lebens - aus gutem Grund. Denn nur
im Schlaf hat der Körper die nötige Zeit, die Muskeln wachsen zu lassen,
seine Körperabwehr zu stabilisieren und im Gehirn für Ordnung zu sorgen.
Kaum etwas
ist so selbstverständlich wie der nächtliche Schlaf. Und kaum etwas hat
so dramatische Folgen wie chronischer Schlafmangel. Zahlreiche wissenschaftliche
Studien haben in den vergangenen Jahrzehnten untersucht, wie der Körper
auf zu kurze Nächte reagiert. „Zu wenig Schlaf macht dick, dumm und krank“,
lautet das Urteil des Regensburger Schlafforschers Prof. Jürgen Zulley.
Denn der natürliche Schlaf sei die Grundbedingung für Gesundheit, Leistung
und Wohlbefinden.
Trotzdem ist bis heute nicht restlos geklärt, warum wir schlafen müssen.
Fest steht allerdings, dass bestimmte Körperfunktionen nur in Phasen äußerlicher
Ruhe ablaufen können. Denn offenbar sind diese Regenerations- und Speicherungsprozesse
unvereinbar mit motorischer Aktivität. Ähnlich verhält sich die Informationsverarbeitung
im Gehirn: Das Sortieren und Speichern im Gedächtnis ist ebenfalls auf
die Entkoppelung von der Umwelt angewiesen und funktioniert daher nur
bei ausreichendem Schlaf reibungslos.
Wachzeiten sind normal
Der Schlaf des Menschen lässt sich in mehrere Phase einteilen: Hierbei
wird der Traumschlaf, der sogenannte REM-Schlaf, von allen anderen Schlafphasen
unterschieden. Der Nicht-Traum-Schlaf wiederum wird in die Phasen I bis
IV unterteilt. Im Laufe der Nacht durchläuft ein Schlafender jede Phase
mehrfach. Zunächst gleitet man meist innerhalb einer halben Stunde aus
dem leichten in den tiefen Schlaf. Danach verändert sich der Schlaf wieder:
Aus der Tiefschlafphase rutscht der Schlafende in die weniger tiefe Traum-Phase.
Ein Zyklus aus Tief- und Traumschlaf dauert etwa 90 Minuten und wird pro
Nacht vier- bis sechsmal durchlaufen. Besonders in den ersten beiden Zyklen
ist der Tiefschlaf sehr ausgeprägt. Im weiteren Verlauf der Nacht nehmen
dann Leicht- und Traumschlaf immer mehr Raum ein (siehe Abbildung). Deshalb
fällt auch das Aufwachen mit der Dauer des Schlafs immer leichter. In
einem achtstündigen Schlaf verteilen sich die Schlafphasen in etwa so:
Der Leichtschlaf nimmt mit 50 Prozent (240 Minuten) die halbe Nacht ein.
Dem Tiefschlaf gehören 25 Prozent (120 Minuten), weitere 20 Prozent (96
Minuten) lang darf geträumt werden und selbst Wachzeiten von bis zu 5
Prozent (24 Minuten) sind durchaus normal.
Die Schlafstadien:
Vier bis sechs Schlafzyklen pro Nacht sind normal
22 Uhr:
Im Auge reagieren die Ganglien-Zellen auf die Dunkelheit. Wir werden
müde.
23 Uhr:
Schließen wir die Augen, branden sofort sanfte Alpha-Wellen durch
das Gehirn. Wir schlafen.
0 Uhr:
Wir befinden uns im Tiefschlaf. Das Bewusstsein ruht. Das Gedächtnis
räumt auf. Wachstumshormone reparieren den Körper.
0.30 Uhr:
Im REM-Schlaf sind wir bei Bewusstsein, aber ohne Kontakt zur Außenwelt.
Wir träumen intensiv.
0.45 Uhr
Es kehrt Ruhe ein.
1.30 Uhr:
Eine zweite Traumphase beginnt. Neue Erfahrungen des Tages werden jetzt
gefestigt. Reparaturarbeiten im Körper werden beendet.
3 Uhr:
Wir sind im längeren Leichtschlaf.
4.30 Uhr:
Der Körper wird mit Cortisol geflutet und warm.
6.30 Uhr:
Wir sind wach. Der Magen wartet auf das Frühstück.
Muskeln
dank Tiefschlaf
Besonders wichtig ist der Tiefschlaf: Menschen, die krankheitsbedingt
diese Phase gar nicht oder nur kurz erreichen, zeigen trotz ausreichender
Schlafdauer die typischen Symptome einer Schlafstörung – Tagesmüdigkeit,
depressive Verstimmungen und allgemeine Leistungsschwäche. In dieser Phase,
wenn sich die Atmung verlangsamt, die Herzfrequenz sinkt und die Muskelspannung
nachlässt, ist der Schlaf besonders erholsam. Denn jetzt laufen zahlreiche
regenerative Prozesse auf Hochtouren. Vor allem das während des Tiefschlafs
ausgeschüttete Wachstumshormon, das sogenannte Somatotropin, spielt eine
entscheidende Rolle: Es lässt Haare, Haut und Muskeln wachsen, Fettpolster
schmelzen und wird außerdem verantwortlich gemacht für die Zunahme der
Knochenmasse. Kampf den Viren
Auch das Immunsystem ist auf eine regelmäßige Auszeit angewiesen. Forscher
der Universitätsklinik Lübeck konnten in einer Studie nachweisen, das
die Abwehrbereitschaft des Körpers unter Schlafmangel rapide abnimmt.
Die Wissenschaftler spritzten den Testpersonen zunächst ein Virus, danach
wurde die Gruppe geteilt. Die eine Hälfte durfte in der darauffolgenden
Nacht ganz normal ausschlafen, während die andere wach bleiben musste.
Vier Wochen lang wurde dann die Produktion der Antikörper, also die Immunantwort
des Körpers, beobachtet. Das Ergebnis: Im Blut der Testpersonen, die normal
schlafen durften, stieg die Zahl der Antikörper bereits nach zehn Tagen
deutlich an. Nach vier Wochen verfügten sie über einen ausreichenden Schutz
vor den Krankheitserregern. Ganz anders bei den Probanden mit dem einmaligen
Schlafmangel: Bei ihnen verlief die Immunantwort nicht nur deutlich langsamer,
sondern auch wesentlich schwächer. Gerade einmal halb so viele Antikörper
konnten die Wissenschaftler im Blut der Testpersonen nachweisen.
Ordnung im Kopf
Nicht nur der Körper muss durchatmen. Auch das Gehirn braucht nachts eine
Pause. Ein Beispiel: Ein Sportler möchte eine neue Technik lernen und
übt den ganzen Tag lang. Irgendwann will es einfach nicht mehr besser
werden, der Fortschritt stagniert und die Fehlerquote steigt sogar eher
wieder. Hat der Betreffende aber erst einmal eine Nacht darüber geschlafen,
klappt die Sache plötzlich wesentlich besser. Was ist passiert?
Während des Schlafs hat das Gehirn die Chance, die gleichen Prozesse auf
neuronaler Ebene abzuspulen, die es tagsüber neu gelernt hatte. Während
wir also schlafen und das Bewusstsein abgeschaltet ist, verfestigt sich
unser Wissen. Daher ist es auch so enorm wichtig, technische Übungen immer
nur im ausgeruhten Zustand durchzuführen. Ein müder Körper übermittelt
falsche Signale ans Gehirn. Die Folge: Die Technik wird nur unzureichend
beziehungsweise sogar falsch erlernt. Untersuchungen haben gezeigt, dass
dieser Effekt umso stärker auftritt, je intensiver vorher gelernt wurde.
Wissenschaftler fassen das nächtliche Lernen unter der Replay-Theorie
zusammen.
Klarträumen:
Wie man im Schlaf seine Motorik verbessern und Probleme lösen
kann
Was sind
Klarträume?
Solche Träume
erleben wir, wenn uns bewusst wird, dass wir träumen. In diesem Zustand
können wir uns nicht nur erinnern, was wir zuvor gemacht haben. Wir
wissen auch, wo wir gerade sind. Und wir können den Traum sogar beeinflussen.
Unter Wasser atmen, über eine Stadt fliegen oder eine Figur aus einem
Film treffen alles kein Problem. Das Phänomen nennt man wissenschaftlich
luzides Träumen (von lateinisch lux, lucis für Licht).
Man schätzt, dass mehr als 50 Prozent der Erwachsenen schon einmal
luzide geträumt haben. Doch wie kommt es eigentlich zu einem Klartraum?
Im Unterschied zu normalen Träumen, in denen wir der
Handlung hilflos ausgeliefert sind, ist das Logikzentrum während
eines luziden Traums aktiv. Genauer ist es wohl eine Region im Stirnhirn,
die dafür sorgt, dass wir Erlebtes reflektieren. Ist diese Region
auch im Schlaf aktiviert, kann sich der Träumende seines Traums bewusst
werden.
Klarträumen
hat viele Vorteile
Weltweit
haben sich Psychologen, Neurologen und Sportwissenschaftler intensiv mit
dem luziden Träumen beschäftigt. Ihr Ergebnis: Klarträume
sind nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht interessant, sondern bringen
auch viele Vorteile mit sich. Etwa bei der Lösung kreativer Herausforderungen,
der Bewältigung von Problemen, oder auch um motorische Fähigkeiten
zu lernen und zu verbessern.
Kreativität
steigern
Klarträume
bieten nicht nur die Möglichkeit, nachts ein bisschen Spaß
zu haben. Viele nutzen diesen Zustand auch, um ihre Kreativität anzuregen.
Denn in Traumwelten ist theoretisch alles möglich. Das kann bei der
Lösung kreativer Probleme helfen und neue Impulse für Erfindungen,
Kunstwerke oder auch Präsentationen geben.
Belastende
Situationen bewältigen
Auch wenn
wir gestresst sind oder ein schlimmes Erlebnis hatten, kann uns Klarträumen
dabei helfen, mit der Belastung umzugehen. Hat man etwa einen Alptraum
und erkennen ihn als solchen, kann man das Geschehen verändern und
stattdessen etwas Schönes träumen. Natürlich erhöht
das auch die Schlafqualität. Ebenso kann ein bewusst erlebter Alptraum
aber auch bei der Bewältigung von Ängsten helfen, da man sich
diesen nun stellen kann, ohne echte Konsequenzen fürchten zu müssen.
Motorik
verbessern und sportliche Fähigkeiten ausbauen
Im Traum
trainieren und im Wachzustand besser werden klingt seltsam, funktioniert
aber tatsächlich. Sportwissenschaftler in Bern und Heidelberg konnten
belegen, dass Sportler im Klartraum Bewegungsabläufe lernen und gezielt
perfektionieren können. Besonders bei riskanten Sportarten wie Stabhochsprung,
Turnen oder Turmspringen ist das Trainieren im Traum eine gute Möglichkeit,
um verletzungsfrei Fortschritte zu machen. Und auch bei längeren
Trainingsausfällen kann das Üben im Traum helfen. Im Grunde
ähnelt es einem mentalen Training, fühlt sich jedoch realer
an. Professor Daniel Erlacher von der Universität Bern geht sogar
davon aus, dass die Übungen im Traum hirnphysiologisch als gleichwertig
zu realen Bewegungen betrachtet werden können.
Wie lerne
ich Klarträumen?
Es gibt nur
sehr wenige Menschen, die regelmäßig und ohne Übung luzide
träumen können. Die Kunst des Klarträumens muss von den
meisten also erst einmal gelernt werden. Die folgenden Methoden sind wissenschaftlich
erprobt und gelten momentan als effektivste Vorgehensweise, um Träume
bewusst zu erleben.
Wichtig
ist vor allem, dass man sich intensiv mit seinen Träumen befasst.
Führe dafür ein Traumtagebuch und schreibe direkt nach dem Aufwachen
auf, woran du dich erinnerst.
Hilfreich sind auch sogenannte Realitätschecks: Stelle dir über
den Tag verteilt mehrmals die Frage Träume ich? und prüfe
deine Umgebung auf Unregelmäßigkeit. Wird dies allmählich
zur Routine, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass man sich diese
Frage auch im Traum stellt. Versuche zudem zu atmen, während du Mund
und Nase zuhältst. Bekommst du trotzdem Luft, hast du ebenfalls Gewissheit,
dass du träumst.
Ebenso nützlich ist die Wake-Back-To-Bed-Methode: Stelle
deinen Wecker so, dass du sechs Stunden lang schläfst. Bleibe dann
etwa eine Stunde wach und fokussiere dich nur darauf, was du träumen
willst. Sage zu dir selbst: in meinem nächsten Traum, werde
ich merken, dass ich gerade träume. Danach legen dich noch
einmal schlafen.
Und keine
Sorge, falls du nach ein paar Tagen noch nicht klarträumen kannst
häufig dauert es auch mehrere Wochen oder sogar Monate, bis
man seinen ersten luziden Traum erlebt.
10
Tipps für einen besseren Schlaf
1.Finde dein Optimum
Experimentiere doch mal mit dem Zeitpunkt des Zu-Bett-Gehens und
Aufstehens. Vielleicht passt eine halbe Stunde früher oder später
viel besser in deinen individuellen Biorhythmus.
2.Bleibe im Takt
Versuche möglichst alle Dinge, die ohnehin täglich auf dich warten,
zur gleichen Zeit zu erledigen. Dazu zählen vor allem die Schlafzeiten,
die Hauptmahlzeiten und deine Trainingstermine.
3.
Schlafe ausreichend
Jeder Mensch hat ein persönliches Schlafoptimum, das zwischen fünf
und neun Stunden liegt. Grundsätzlich gilt: Lieber etwas kürzer
als länger im Bett liegen. Dann ist man tagsüber leistungsfähiger.
4.
Schalte ab
Gönne dir in der Mittagspause zehn Minuten Entspannung. Hierbei
ist nicht entscheidend, ob man wirklich schläft, sondern ob
man zur Ruhe kommt. Ein Mittagsschlaf ist erlaubt, sollte aber nicht
länger als 30 Minuten dauern.
5. Informiere
dich
Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste, zu einem erholsamen Schlaf
gehört das Durchschlafen, mit Alkohol schläft es sich besser - es
gibt viele Mythen rund um das Thema Schlaf. Je besser man informiert
ist, desto besser wird man schlafen.
6.
Spare am Koffein
Wenn man abends Probleme hat einzuschlafen, sollte man ab dem Mittagessen
auf anregende Getränke wie Kaffee, Cola und Energydrinks verzichten.
Generelle Abstinenz ist allerdings nicht nötig.
7.
Ess nicht zu spät
Das Abendessen sollte möglichst vier Stunden vor dem Schlafengehen
eingenommen werden. Dabei ist leicht verdauliches, eher warmes Essen
gefragt. Blähende und fette Speisen sowie Rohkost sind ungeeignet.
Aber: Ein leerer Magen ist genauso störend wie ein zu voller - dann
lieber einen kleinen Snack essen.
8. Vorsicht
vor Alkohol
Die entspannende Wirkung des Alkohols ist zwar hinlänglich bekannt,
doch die anschließenden Abbauprozesse im Körper schaden dem Schlaf.
Deshalb nicht mehr als ein Glas Wein oder Bier am Abend.
9.Komme zur Ruhe
Entspannung ist der beste Weg in den Schlaf. Man muss nicht gleich
meditieren lernen - Yoga, Spaziergänge, ruhige Musik, Gespräche
oder ein Buch tun es auch.
10.
Erzwinge den Schlaf nicht
Nächtliches Erwachen ist absolut normal und noch keine Schlafstörung.
Wenn man unruhig wird, sollte man aufstehen und etwas tun, das man
jederzeit beenden kann (lesen, Musik hören, duschen).
Die innere Uhr
Den optimalen Zeitpunkt des Zu-Bett-Gehens gibt unsere innere Uhr vor.
Schlafforscher unterscheiden grob zwei Typen, wobei die Übergänge
fließend sind: Die Lerche ist ein ausgewiesener Frühaufsteher, die mit
den ersten Sonnenstrahlen aus den Federn hüpft. Die Eule dagegen wird
erst spät müde und schläft dementsprechend weit in den nächsten Tag hinein.
Der entscheidende Taktgeber ist dabei für alle gleich – das Tageslicht.
Denn wenn es dunkel wird, schüttet der Körper vermehrt das Hormon Melatonin
aus. Der Körper kühlt daraufhin leicht ab und der Schlafdrang nimmt zu.
Zur biologischen Mitternacht, dann, wenn der Körper seine Tiefsttemperatur
erreicht, beginnt ein Stresshormon zu wirken. Das Cortisol funktioniert
als Wachmacher und leitet das Ende der Nacht ein.
Doch wie viel Schlaf ist denn nun eigentlich genug? Auch hier ist die
Studienlage ziemlich eindeutig: Es kommt drauf an. Die optimale Dauer
der Nachtruhe ist offenbar genauso individuell wie der Fingerabdruck.
Während manche Menschen tatsächlich mit nicht mehr als fünf Stunden Schlaf
auskommen, benötigen andere zehn Stunden, um fit über den Tag zu kommen.
In einer groß angelegten Befragung hat Prof. Zulley das Schlafverhalten
der Deutschen ermittelt. Demnach schläft der Durchschnittsdeutsche etwas
mehr als sieben Stunden täglich, und zwar genau zwischen 23.04 und 6.18
Uhr. Hochleistungssportler müssen offenbar mehr schlafen. Laut eigener
Angabe benötigen die Langdistanzspezialisten Timo Bracht, Thomas Hellriegel
und Michael Göhner acht bis zehn Stunden Schlaf täglich. Wobei durchaus
auch mal ein Mittagsschlaf eingeschoben wird. Anders könnte ihr Körper
die Belastungen von 35 Stunden Training und mehr wohl auch kaum verkraften.
Matratzen
Ob Latex,
Kaltschaum, TaschenFederkern oder Boxspring: Welcher Matratzentyp
zu einem passt, hängt nicht nur von den Körpermaßen ab,
sondern auch davon, ob man leicht friert oder viel schwitzt.
Wenn es ums
Schlafen geht, ist die Aufrechterhaltung der richtigen Wirbelsäulenausrichtung
der Schlüssel. Das kann man tun, indem man einfach ein Kissen zwischen
die Beine, unter den Bauch und hinter die Knie legt.
» Folgende
Regeln verhelfen zu einem erholsamen Schlaf:
Habe einen
regelmäßigen Tagesrhythmus.
Damit hält man seine innere
biologische
Uhr im "richtigen Takt".
Die optimale
Pause
in 5 Minuten
Wer den
ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzt, sollte nicht nur seinen Augen,
sondern auch seinem Geist regelmäßig Pausen gönnen.
Mediziner empfehlen, alle 60 bis 90 Minuten die Arbeit für wenige
Minuten zu unterbrechen.
Versuche
mal die Pomodoro-Technik: Dabei arbeitet man 25 Minuten höchst
konzentriert an einer spezifischen Aufgabe (Timer stellen!), anschließend
macht man fünf Minuten Pause. Optimalerweise schafft man in jedem
Zyklus eine Aufgabe, die man dann abhaken kann.
Nutze
die stündliche Kurzpause auch zum Trinken: Wer zu wenig trinkt,
kann sich schlechter konzentrieren. Verzichte auf die Wasserkaraffe
und fülle dein Glas stattdessen jedes Mal aufs Neue in der Kaffeeküche
so bewegt man sich automatisch häufiger.
in 30 bis 60 Minuten
Für
manche ist sie festes Ritual, andere lassen sie regelmäßig
ausfallen: die Mittagspause. Wer mehr als sechs Stunden arbeitet,
muss laut Gesetz 30 Minuten pausieren. Doch fast ein Viertel der Deutschen
verbringt einer Befragung zufolge die Mittagspause am Schreibtisch.
Als mögliche Folge holt sich der Körper die mangelnde Erholung
in Form von ständiger Müdigkeit zurück.
Gehe
bewusst zu Mittag essen! Gemeinsam mit den Kollegen stärkt das
nebenbei zwischenmenschliche Beziehungen vermeide dabei aber
Gespräche über die Arbeit. Das Handy bleibt am Platz, um
den Augen eine Pause vom Bildschirm zu gönnen und gegenüber
anderen auch nicht lästig zu wirken.
Wer sich
mehr Zeit nehmen kann, legt vorher eine Sporteinheit ein: Jogge eine
Runde durch den Park oder frage den Chef, ob er eine Tischtennisplatte
anschafft. Selbst Dartspielen gilt in der Hinsicht als Sport. Hauptsache,
die Aktivität lässt sich gut in den Arbeitsalltag integrieren.
Tipp: Manche Fitnessstudios bieten sogar extra auf die Mittagspause
zugeschnittene Workouts an.
in 4 Stunden
Feierabend!
Das sollte auch für Arbeitshandy und Laptop gelten. Doch jeder
zweite Berufstätige in Deutschland liest auch daheim regelmäßig
dienstliche Nachrichten. Für rund 66 Prozent ist das belastend,
so eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.
Um perfekt
in den Feierabend zu starten, hilft es, den nächsten Arbeitstag
vor dem Heimgehen bestmöglich vorzubereiten. Mache dir eine To-Do-Liste
und kläre mit den Kollegen, was am nächsten Tag ansteht.
Hilfreich
beim Abschalten kann schon der Heimweg sein. Ob ein Hörbuch im
Auto, ein Roman in der Bahn oder eine Radtour nach Hause: Wichtig
für die körperliche und geistige Erholung ist, dass man
bewusst eine Distanz zwischen sich und die Arbeit bringt.
Wer sich
in seiner Freizeit sozial engagiert, denkt Forschern der Uni Mainz
und Karlsruhe zufolge weniger an die Arbeit. Durch Erfolge und Bestätigung
im Ehrenamt fühle man sich zufriedener und erholter, so die Untersuchung.
in 24 Stunden
Ein Tag
Urlaub kann eine effektive Atempause sein. Wichtig ist auch dabei,
dass man mental von der Arbeit wegkommt am besten auch räumlich.
Plane, was du unternehmen möchtest, aber lasse im Sinne der Erholung
trotzdem Lücken. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass Probanden
eine entspannende Massage weniger genießen, wenn sie direkt
danach noch eine Verabredung mit Freunden haben.
Ideal
sind Unternehmungen, die im Kontrast zum Job stehen: Wer viel allein
vor dem PC arbeitet, sollte sich unter Leute mischen; wer viel Kundenkontakt
hat, entspannt mehr, wenn er seine Ruhe hat.
Psychologen
raten, sich in der freien Zeit Gedanken und Gespräche über
die Arbeit nur an festgelegten Orten zu erlauben. Zum Beispiel zuhause
im Arbeitszimmer. Auf die Art gelingt es erwiesenermaßen besser,
das Büro wirklich zu vergessen.
Halte
den Mittagsschlaf immer zur selben Zeit. Die Zeit unmittelbar
nach dem
Mittagessen ist hierfür am besten geeignet. Schlafe aber nur, wenn
du wirklich müde bist 15 bis 30 Minuten lang. Länger darf
es nicht werden! Denn dann kommen tiefere Schlafphasen, aus denen man
nicht mehr entspannt erwacht, sondern weiterschlafen möchte.
Empfindliche
Menschen können nicht zur Ruhe kommen, wenn Magen und Darm noch
ordentlich zu tun haben, deshalb sollte man das Abendbrot 2
bis 3 Stunden vor dem Schlafengehen gegessen haben. Kohlenhydratreiche
Lebensmittel haben eine beruhigende Wirkung, denn sie enthalten die
Aminosäure Tryptophan, die wichtig für einen ruhigen Schlaf
ist. Tryptophan ist z.B. in Kartoffeln mit Quark, Vollkorn-Butternudeln,
Spagetti mit Tomaten, Risotto mit Gemüse enthalten. Füge
imme etwas Fett zu: Es hilft dem Körper, den Wirkstoff besser
einzusetzen. Aber nicht zu fett essen. Fettes Fleisch und Ölsardinen
liegen z.B. > 8 Stunden im Magen.
Sehr beruhigend für das Nervensystem sind grüne Blattsalate.
Mit Öl zubereiten, damit alle Wirkstoffe vom Körper aufgenommen
werden können. Feldsalat gehört zu den Baldriangewächsen
und ist von Haus aus schlaffördernd. Auch alle B-Vitamine (z.B.
in Milchprodukten) machen schön müde. Empfehlenswert ist
z.B. ein Müsli mit Milch oder ein Butterbrot mit Käse. Zu
den schlaffördernden Lebensmitteln gehören außerdem
Bananen, Nüsse, Tomaten, Datteln und Birnen. Ein wunderbares
Hausmittel, das nicht nur bei Kindern hilft: ein Glas Milch mit Honig.
Aber nur lauwarm trinken, denn die Hitze zerstört die Heilstoffe
im Honig.
Schlafkiller sind: Sauerkraut, scharfe Gewürze (Chili), Ginseng,
Glutamat (in Fertiggerichten). Ebenso wach halten: Linsen und geräucherte
Produkte wie Schinkenspeck oder Räucherfisch. Letztere erhöhen
den Blutdruck und stimulieren das Gehirn. Auch an Chips, Flips und
Schokolade kurz vor dem Schlafengehen hat der Magen lange zu knabbern.
Und vermeide Alkoholgenuss nach dem Abendessen. Er stört den
Ablauf des Schlafes mehr, als dass er ihn fördert und kann für
verfrühtes morgendliches Erwachen verantwortlich sein.
Yoga,
ein abendlicher Spaziergang an frischer Luft oder ein warmes Bad mit
Melisse (warme Füße sind Voraussetzung für ein wohliges
Körpergefühl) und auch Baldrianöl wirken schlaffördernd.
Der Duft von Lavendel beruhigt, reinigt und wirkt auf vielfältige
Weise heilsam auf den Menschen. Hier kann ein Lavendelkissen
Wunder bewirken. Lavendelblüten sollte man im Juli / August sammeln.
Bei Sonnenschein gepflückte und im Schatten getrocknete Blüten
entfalten am stärksten ihren wohltuenden Geruch in einem Leinen-
oder Baumwollkissen. Ein kleines Säckchen erfüllt natürlich
auch diesen Zweck.
Übe
kleine, entspannungsfördernde Schlafrituale aus. Geeignet
sind z. B. 10-minütiges Lesen oder Moonlight Yoga
5-Relax-Asanas bringen ganz leicht in den Schlummer-Modus. Ziel: Loslassen,
sich hingeben und eine wunderbare Stille in sich spüren 1. Liegender Schmetterling, Fußsohlen aneinandergelegt,
mind. 5 min 2. Oberkörpervorbeuge im Stand, tief in den Rücken
atmen, 2 min 3. Stellung des Kindes, zusammen gekauert auf den Oberschenkeln
liegend, die Fäuste sind dabei unter dem Bauch, tief in den Bauch
atmen, 10 Atemzüge 4. Schulterbrücke, Arme liegen neben dem Körper,
Handflächen zeigen nach oben, bewusste Lungenatmung, 3 min 5. Liegender rechter Winkle, in Oberkörper-Rückenlage
sind die Beine senkrecht an die Wand gestellt, Arme liegen neben dem
Körper, Handflächen zeigen nach oben, gesamter Körper
ist entspannt, tief in den Bauch atmen, 5-10 min
Vagus-Nerv
Wenn
im Kopf die Gedanken kreisen, hält das vom Einschlafen ab. Dann
braucht das Gehirn eine neue Aufgabe. Am besten schickt man seinen
Geist auf eine Reise durch den Körper. Man beginnt in den Füßen
und Stück für Stück werden dann nach oben gehend weitere
Körperteile wahrgenommen. Wie fühlen sich die Körperteile
an? Eventuelle Verspannungen werden so wahrgenommen und
können gelöst werden, um letztlich entspannt einzuschlafen.
Richtiges
Timing hilft beim Einschlafen
Der Trick
für sensible Schläfer: Man sollte genau auf seinen Körper
hören und das richtige Zeitfenster abpassen. Laut Schlafmediziner
wird der Mensch im Durchschnitt alle 90 bis 100 Minuten müde.
Wenn man ein sensibler Schläfer ist, dann muss man darauf
achten, diese Müdigkeitsphasen zu erwischen, um dann tatsächlich
im Bett zu liegen. Wer es nach 30 Minuten noch nicht geschafft hat
ins Bett zu gehen, kann davon ausgehen, noch mindestens anderthalb
Stunden wach zu sein, bis die nächste Müdigkeitsphase eintritt.
Schlafrituale
gegen das Gedankenkarussell
Damit
das Gedankenkarussell sich im Bett nicht zu drehen beginnt, sollte
man eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen versuchen, die Sorgen
abzubauen, die einen umtreiben.
» Finde
für dich selbst die richtige Raumtemperatur heraus und achte
darauf, dass sie während der Nacht konstant bleibt. Experten empfehlen
eine Temperatur von 17 bis 22°C, eine Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent
und natürlich frische
Luft. Bogenhanf
und Aloe
Vera Pflanzen eignen sich besonders für Schlafräume, da
sie geruchsneutral sind, vermehrt Sauerstoff abgeben und Schadstoffe aus
der Raumluft filtern.
An Hitzetagen
haben viele Menschen Schlafprobleme. Sie sind von Typ zu Typ mehr oder
weniger ausgeprägt. Was kann man tun?
Tipp 1:
Lüfte das Schlafzimmer morgens ausgiebig und dunkle es dann so
weit wie möglich ab. So bleibt eine gewisse Frische bis zum Abend
erhalten.
Tipp 2:
Toure rechtzeitig vor dem Schlafen ab. Dusche abends (lau)warm. Das
öffnet die Poren - die Hitze staut sich nicht im Körper.
Tipp 3:
Benutze im Sommer Bettwäsche aus Naturseide oder mit Naturseidenanteil.
Sie hat einen angenehmen, kühlenden Effekt.
Tipp 4:
Wenn man nicht zur Ruhe kommt, dann versuche die guten alten Baldriantropfen
oder eine Mischung aus Baldrian und Hopfen. Präparate gibt es im
Handel und in der Apotheke. Auch ein Versuch wert: Trinke ein Glas Wasser
und nehme dann eine Prise Salz auf die Zunge (nicht an den Gaumen drücken!),
oder esse einen Becher puren Joghurt.
»Blaues
Licht von Smartphone-Displays bringt uns um den Schlaf
Abends noch ein Youtube-Video ansehen, auf Facebook die letzten Nachrichten
der "Freunde" checken oder die Twitter-Timeline durchforsten
- all diese Aktivitäten machen Spaß und wirken auf viele entspannend.
Das aber kurz vor dem Einschlafen zu erledigen, ist keine so gute Idee,
denn das blaue Licht, das von elektronischen Geräten wie iPads und
Co. emittiert wird, wirkt sich negativ auf unser Schlafverhalten aus...mehr.
»
Hochspannungsleitungen/Mobilfunk-Sendeanlagen/Sicherungskästen
oder der Fernseher (schnelle Bildfolgen und die Fülle von Informationen
regen das Nervensystem an) im Schlafzimmer sowie elektronische Wecker/Geräte
(besonders im Stand-by-Betrieb) in Kopfnähe (Umkreis von 1,50 m)
können am guten Schlaf hindern. Elektrosmog
entsteht u.a. auch durch Dimmer-Nachtlichter, Heizdecken, Mobiltelefone,
schnurlose Haustelefone/Babyphone, Computer-Funknetzwerke (WLAN-Router),
viele Stromkabel/Wandkabel und Mehrfachsteckdosen. Halogenlampen und Lichterketten
werden mit 12 Volt statt mit 230 Volt Spannung betrieben. Die Stromstärke
ist also rund 19-mal größer. Je größer der Unterschied,
den der Transformator ausgleichen muss, desto stärker ist der Elektrosmog,
der die Körperspannung extrem ansteigen lässt.
Unter
Elektrosmog versteht man die messbare Belastung der menschlichen
Umgebung mit elektromagnetischen Feldern und Wellen. Dabei kann man
grob den Niederfrequenz- (bis 30 Kilohertz) und den darüber liegenden
Hochfrequenzbereich unterscheiden. Im Niederfrequenzbereich muss man
elektrische und magnetische Felder getrennt betrachten. Elektrische
Felder entstehen überall, wo elektrische Ladungen existieren. Sie
umgeben Kabel und Elektrogeräte. Dabei ist es ganz egal, ob das
Gerät eingeschaltet ist, oder ob in den unterputz verlegten Leitungen
gerade Strom fließt.
Im Gegensatz
dazu entstehen magnetische Felder im niederfrequenten Bereich nur dann,
wenn Strom fließt, also ein Verbraucher eingeschaltet wurde. Dabei
gilt die Faustregel, dass je größer die Stromstärke,
desto stärker auch das dabei entstandene Magnetfeld. Transformatoren,
wie sie in den meisten Geräten fest eingebaut sind, oder auch kleine
Elektromotoren erzeugen aber schon bei geringer Stromstärke überproportional
starke Magnetfelder. Magnetfelder lassen sich im Gegensatz zu elektrischen
Feldern nur sehr schwer abschirmen. Magnetische Felder werden nicht
durch Türen oder Wände gebremst. Sie durchdringen beinahe
alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Die Plastikhülle eines
Elektrogerätes stellt dabei für sie das geringste aller denkbaren
Hindernisse dar.
Hochfrequente
Strahlenfelder werden vom Menschen bewusst geschaffen, beispielsweise
um Informationen drahtlos zu übertragen oder in sekundenschnelle
Speisen zuzubereiten. Das Radio, der Fernseher, das Handy und selbst
der Mikrowellenofen sie alle arbeiten mit hochfrequenten Feldern
in den unterschiedlichsten Frequenzen. Im Hochfrequenzbereich, anders
als im Niederfrequenzbereich, treten elektrische oder magnetische Felder
stets gemeinsam auf und sind untrennbar miteinander verbunden. Man nennt
sie deshalb auch elektromagnetische Wellen.
Im Gegensatz
zu niederfrequenten Feldern können sich hochfrequente elektromagnetische
Wellen viel weiter ausbreiten. Sie lösen sich gleichsam von ihrem
Ursprungspunkt (Antenne) ab und breiten sich als Energiestrahl im Raum
aus. Nur so ist es beispielsweise möglich, dass wir einen Radiosender
hören, dessen Funkmast kilometerweit entfernt ist. Und nur so ist
es möglich, dass man heute beinahe überall mobil telefonieren
kann.
Das bedeutet
aber auch, dass sich der moderne Mensch ständig in einem Umfeld
elektromagnetischer Wellen bewegt und die Elektrosmog-Belastung mit
jedem weiteren aufgestellten Sendemast unweigerlich zunimmt.
Netzfreischalter
Baubiologe Wolfgang Maes 02/1999
Mit welchen
Problemen muss man rechnen, wenn man einen Netzfreischalter einbauen
will?
Mit
einem Netzfreischalter kann man elektrische Felder in der Wohnung vermindern,
auf die manche Menschen mit Beschwerden reagieren. Das Gerät kostet
100 bis 400 Euro. Der Freischalter wird an die Sicherung für das
jeweilige Zimmer gekoppelt und blockiert automatisch die Netzspannung,
sobald kein Strom verbraucht wird. Schaltet man den Fernseher oder ein
anderes Elektrogerät im Raum ein, ist die Netzspannung sofort wieder
da.
Dieses
einfache Prinzip funktioniert aber nur, wenn beispielsweise weder ein
Faxgerät noch ein Videorecorder oder Kühlschrank angeschlossen
sind. Diese Geräte sind nie völlig ausgeschaltet, weil sie
bei Bedarf jederzeit anspringen müssen. Da sie rund um die Uhr
Strom verbrauchen, empfängt der Netzfreischalter nie das Signal,
die Spannung zu blockieren. Für solche Geräte muss ein eigener
Stromanschluss installiert werden.
Bestimmte Geräte wie Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen
oder stufenlos regelbare Staubsauger gehen in Räumen mit Freischaltung
nicht an. Wegen der elektronischen Vorschaltregelung der Geräte
erkennt der Netzfreischalter ihren Stromimpuls nicht als Zeichen, die
Spannung wieder freizugeben. Erst wenn man im Zimmer zusätzlich
das Licht oder das Radio einschaltet, reagiert der Netzfreischalter.
Eine andere Möglichkeit: Im Elektrohandel gibt es für etwa
fünf Euro einen sogenannten Kaltleiterwiderstand, der den Freischalter
überlistet. Dieses kleine Stück Draht tut so, als ob man eine
Glühlampe einschaltet und bewirkt, dass auch der Staubsauger oder
die Leuchtstoffröhre angehen. Einen Kaltleiterwiderstand kann man
sich in wenigen Minuten einbauen lassen.
Bevor man seine Wohnung mit Netzfreischaltern ausstattet, sollte man
durch eine baubiologische Untersuchung klären, ob Freischalter
nötig sind.
»Betten
täglich auslüften
Das tägliche Lüften des kompletten Bettzeugs ist das A und O
für den gesunden Schlaf. Doch auch die regelmäßige Reinigung
sollte nicht vergessen werden. Je nach Kissenfüllung müssen
folgende Besonderheiten beachtet werden:
- Feder-
und Daunenkissen beim täglichen Lüften nur aufschütteln,
nicht klopfen oder saugen und nicht in der prallen Sonne trocknen lassen.
In der Regel lassen sich Kissen mit Feder- oder Daumenfüllung problemlos
in der Maschine waschen. Bei der Trocknung unbedingt auf gute Belüftung
achten. Alle drei Jahre sollten die Betten in die professionelle Reinigung
gegeben werden.
- Synthetische
Betten nicht in der Sonne lüften lassen. Kissen und Decken mit synthetischer
Füllung passen problemlos in die Maschine. Sie sollten regelmäßig
gewaschen werden.
- Naturfaserbetten
sollten nicht aufgeschüttelt, sondern nur gelüftet werden. Um
Verfilzungen zu vermeiden, sollten sie nicht selbst gewaschen werden.
Lieber alle zwei bis vier Jahre in die Reinigung geben.