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Schwerpunktsetzung im Radtraining 03/2023 Auf dem Rad
verbringen Triathleten im Wettkampf die meiste Zeit und zwar völlig
unabhängig davon, ob sie eine Sprint- oder Langdistanz absolvieren.
Dementsprechend viel Wert sollten sie also auch auf das Training der zweiten
Disziplin legen. Ganz egal wie fit man schon auf dem Rad ist, das Training
lohnt sich immer. In der zweiten Disziplin kann man im Wettkampf viel
gewinnen und beispielsweise eine Schwäche beim Schwimmen ausgleichen
oder sich einen Vorteil für das Laufen verschaffen. Ebenso viel kann
man allerdings verlieren. Wer sich auf dem Rad verzockt oder schlichtweg
nicht ausreichend vorbereitet ist, wird beim Laufen wenig Spaß haben
und riskiert im schlimmsten Fall sogar ein DNF. Bevor ihr euch ins Training stürzt, solltet ihr euch zunächst einen Plan machen. Das bedeutet einerseits, dass man seinen aktuellen Fitnesszustand kennen sollte. Man solllte einen Schwerpunkt im Radtraining erst dann setzen, wenn man bereits einige Wochen Training in den Beinen hat. Einsteiger sollten erst einmal allgemeine Grundlagen trainieren, bevor sie sich verstärkt auf eine Disziplin konzentrieren. Ebenfalls wichtig: Ihr solltet absolut gesund sein und euch wohl auf eurem Arbeitsgerät fühlen. Wer nach einer halben Stunde Schmerzen am Knie oder an den Händen bekommt, wird wenig Freude an einer geballten Ladung Radtraining haben. Fragen für das persönliche Ziel
Wer es genauer wissen möchte, geht den Weg ins Labor und absolviert eine Leistungsdiagnostik. Danach kennt man sein persönliches physiologisches Profil, die Stärken und Schwächen und kann anschließend gezielt daran arbeiten. Ihr solltet allerdings bedenken, dass die Trainingsinhalte nicht nur davon abhängen, sondern in erster Linie von eurem persönlichen Ziel. Will man bei einem Ligastart mit seinem Team Vollgas auf der Kurzdistanz geben, die erste Langdistanz finishen oder sich sogar für eine Weltmeisterschaft qualifizieren? Oder ist die zweite Disziplin bisher eure schwächste und ihr wollt genau das ändern? Diese Fragen sollten zunächst beantwortet werden. Formel für die Form? Das Radfahren ist im Triathlon immens wichtig und zwar nicht nur beim Radfahren selbst, sondern letztendlich auch für das Laufen. Wer auf dem Rad nicht gut trainiert ist, hat schon verloren, bevor er überhaupt losläuft. Kommen wir also nun zu den Parametern, die für diesen guten Trainingszustand wichtig sind, und beginnen bei den inneren Werten. Rein physiologisch gibt es eigentlich nur zwei Dinge, die relevant sind. Das aerobe System muss möglichst groß sein, das anaerobe möglichst klein. Die leistungsbestimmenden Faktoren für diese beiden Systeme sind die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) und die maximale Laktatbildungsrate (VLamax). Sie beeinflussen einander und können als Gegenspieler betrachtet werden. Je größer die VO2max und je kleiner die VLamax, desto höher ist die Schwellenleistung und desto besser der Fettstoffwechsel. Individuelle Anforderungen Das gilt erst einmal für jeden Athleten, unabhängig von der Wettkampfdistanz. Dennoch müssen die leistungsbestimmenden Faktoren und somit auch die Trainingsinhalte differenzierter betrachtet werden. Eine hohe Sauerstoffaufnahme ist für jeden Athleten vorteilhaft. Eine geringe Laktatbildungsrate beziehungsweise ein ausgeprägter Fettstoffwechsel gewinnt allerdings besonders mit zunehmender Wettkampfdauer an Bedeutung. Auf der Kurzdistanz sind sie nicht ganz so entscheidend wie bei einer Mittel- oder Langdistanz. Wer im Wettkampf auf dem Rad nur eine Stunde Vollgas geben muss, wird sich nicht dagegen wehren können, eine gewisse Menge an Kohlenhydraten zu verbrennen. Das ist aufgrund der kurzen Renndauer auch gar nicht schlimm. Bei einer Langdistanz muss der Fettstoffwechsel jedoch dafür sorgen, dass die Kohlenhydratspeicher bestmöglich geschont werden, um bis ins Ziel, und vor allem noch beim abschließenden Lauf, Energie liefern zu können. Wichtiger Faktor: Sitzposition Neben der Physiologie ist die Sitzposition ein Faktor, der im Training nicht außer Acht gelassen werden sollte. Auf einer Langdistanz sollte man in der Lage sein, auf jeden Fall 95 Prozent der Zeit in Aero-Position zu verbringen. Man sollte sich daher möglichst frühzeitig um die passende Einstellung des eigenen Fahrrads kümmern und genug Zeit einplanen, um sich an die Position zu gewöhnen. Dabei geht es übrigens im ersten Schritt nicht einmal um maximale Aerodynamik und Wattersparnis. Wenn die Position bequem ist, man schmerzfrei und ohne kribbelnde Hände oder eingeschlafene Füße auf dem Rad sitzt, ist das die halbe Miete. Wenn ihr den Wettkampf auf einem Triathlonrad absolvieren möchtet, solltet ihr dieses auch im Training bereits regelmäßig nutzen. Nicht ausschließlich, aber zumindest bei wettkampfspezifischen Schlüsseleinheiten.
Ernährung im Blick behalten Die Ernährung ist einerseits natürlich dazu gedacht, die Trainingsqualität während der Einheit sicherzustellen. Gleichzeitig müsst ihr den Gesamtkontext eines Triathlons im Blick behalten. Wenn ihr die Kohlenhydrat- und Flüssigkeitsversorgung auf dem Rad vernachlässigt, kann das Rennen schnell vorbei sein. Auf der Mittel- und Langdistanz sollte jeder Athlet einen exakten Plan haben, wie er sich verpflegt. Das bedeutet, dass man üben muss, wie viel Gramm Kohlenhydrate man pro Stunde zuführen kann, ohne dass der Magen-Darm-Trakt Probleme bereitet. Für dieses Training sollte die Einheit so nah wie möglich an die Wettkampfbelastung herankommen ein hochintensives Training, bei dem man sich am Limit bewegt, wäre ebenso ungeeignet wie eine lockere Grundlagenausfahrt. Wie bei der Sitzposition gilt bei der Ernährung ebenfalls: Tastet euch langsam an eure Variante heran. Ihr solltet verschiedene Produkte und Lebensmittel ausprobieren, um euch euren persönlichen Fahrplan zu erstellen.
Trainingsbausteine richtig einsetzen Ihr wisst nun, was nötig ist, um auf dem Rad richtig durchzustarten. Jetzt gilt es, diese Erkenntnisse in Form zu bringen und mit praktischen Trainingsinhalten zu füllen. Als Triathlet steht man vor der Herausforderung, neben dem Radfahren noch zwei andere Disziplinen im Trainingsplan unterbringen zu müssen sowie die eine oder andere Athletikeinheit. Ein verstärkter Fokus auf das Radtraining steht dem nicht im Wege. Der große Vorteil beim Radfahren ist, dass man keinen Impact auf den Sehnen und Gelenken hat, wie es beim Laufen der Fall ist. Ein Radschwerpunkt lässt sich sehr gut mit den anderen Disziplinen vereinbaren, ohne diese einschränken zu müssen. Es ist allerdings davon abzuraten, in dieser Schwerpunktphase eine intensive Einheit auf dem Rad mit einem Koppellauf zu kombinieren.
Trainingsqualität und Umfang aufrechterhalten Hinsichtlich der Intensität des Trainings sollte man unbedingt das gesamte Belastungsgefüge im Blick behalten: Ihr müsst sicherstellen, dass sowohl die Trainingsqualität als auch der wöchentlich angestrebte Umfang aufrechterhalten werden kann. Intensive Einheiten zielen in erster Linie auf die Verbesserung der VO2max ab und gehören daher unbedingt zum Programm. Sie sollten allerdings mit Bedacht ausgewählt werden. EB- oder Schwellenintervalle werden bei 100 Prozent der Schwellenleistung gefahren oder ganz leicht darüber. Sie wirken sich positiv auf die Sauerstoffaufnahme aus, jedoch ohne dabei die Laktatbildungsrate in die Höhe zu treiben perfekt für Mittel- und Langdistanzathleten. Noch intensiver wird es mit sogenannten IE-Intervallen. Die Belastung wird dabei mit 130 Prozent der Schwellenleistung absolviert. Diese Trainingsmethode ist gut geeignet für Athleten auf der Kurzdistanz: IE-Intervalle verbessern ebenfalls die maximale Sauerstoffaufnahme, können sich allerdings bei häufigem Einsatz nachteilig auf die Laktatbildungsrate auswirken.
Zwei Optionen zur Senkung der Laktatbildungsrate Um die Laktatbildungsrate
gezielt zu senken, hat man zwei Trainingsoptionen, an denen man sich bedienen
kann. Option eins: Kraftausdauertraining. Dabei fahrt ihr mit dickem
Gang und einer Trittfrequenz von 50 bis 70 Umdrehungen pro Minute.
Die Intensität liegt nur knapp unterhalb der Schwellenleistung,
was diese Trainingsmethode zu einem anspruchsvollen Programm macht, an
das man sich gewöhnen muss. Option zwei: Training mit reduzierten
Kohlenhydratspeichern. Das Ziel ist, vermehrt Fette zur Energiebereitstellung
heranzuziehen. Dazu gestaltet ihr die Mahlzeit vor dem Training bewusst
kohlenhydratarm.
Die anschließende Einheit muss unbedingt im Grundlagenbereich absolviert
werden. Ihr könnt dabei jedoch G2-Intervalle oder eine Trittfrequenzpyramide
einbauen, bei der alle 30 Sekunden die Trittfrequenz um zehn Umdrehungen
nach oben oder unten verändert wird. Damit schult man gleichzeitig
die Motorik. Wer mit dem kohlenhydratreduzierten Training gut zurechtkommt,
kann auch das Kraftausdauerprogramm ab und zu auf diese Weise durchführen.
Nach sechs bis acht Wochen könnt ihr überprüfen, ob das
Training gewirkt hat die zweite Wechselzone erreicht ihr jetzt
mit Leichtigkeit, oder?
Von 0 auf 20 km Radfahren D. L. 07/2007
Schnelligkeit Beschreibung: Bei den Beschleunigungen erhöht sich die Trittfrequenz schnell bis zum individuellen Maximum. Eine optimale Bewegungskoordination wird dann immer schwieriger. Das sogenannte K1-Programm ist eine Beschleunigungsübung, die oft am Beginn einer Ausdauereinheit durchgeführt wird. Denn nur, wenn man ausgeruht ist, kann man die Motorik optimal trainieren. Ausführung: Der Sportler schaltet auf eine mittlere Übersetzung (nicht zu hoch, um einen flüssigen Bewegungsablauf zu gewährleisten), verringert dabei seine Geschwindigkeit, um dann explosiv zu beschleunigen. Er sollte dann nach sechs bis zehn Sekunden seine individuelle maximale Trittfrequenz erreicht haben. Es gibt verschiedene Variationen, die individuell gestaltet werden können. Für den fortgeschrittenen Triathleten empfehle ich die Intervallform. Übungsbeispiel: Drei Serien von fünf Intervallen à zehn Sekunden: Serien: Mache zwischen jeder der drei Serien 15 bis 20 Minuten Pause. Intervalle: Starte alle 60 Sekunden und beschleunige innerhalb von sechs bis zehn Sekunden von einer sehr niedrigen Trittfrequenz auf dein Maximum. Rolle die restlichen 54 bis 50 Sekunden locker weiter, bevor du wieder startest. Einsatz im Jahresverlauf: Die Übung sollte ganzjährig in das Radtraining eingebaut werden. Schnelligkeitsausdauer Beschreibung: Ziel des Schnelligkeitsausdauertrainings im Schnelligkeitsbereich (SB-Training) ist die Stabilisierung der zuvor bei den Beschleunigungen erreichten Trittfrequenzen über einen längeren Zeitraum. Im Gegensatz zu den sehr kurzen Beschleunigungen wird beim SB-Training Laktat produziert und akkumuliert. Der Körper entwickelt so nicht nur eine Laktattoleranz, sondern nutzt Laktat sogar als zusätzliche Energiequelle. Ausführung: SB-Training sollte als eigene Trainingseinheit durchgeführt und nicht als Teil einer längeren Ausfahrt geplant werden. Das 15-minütige Aufwärmen im Grundlagenbereich wird mit einem fünfminütigen intensiven Block im Entwicklungsbereich (EB) abgeschlossen. Danach wird locker für zehn Minuten weiter gerollt. Der Sportler schaltet auf eine mittlere Übersetzung (nicht zu niedrig, um einen guten Widerstand auf den Pedalen zu spüren), dann beschleunigt er, bis er auf dem Sattel zu „tanzen“ beginnt. Diese Intensität wird für zwei bis fünf Minuten gehalten und nach vollständiger Erholung drei- bis fünfmal wiederholt. Es gibt verschiedene Variationen, die individuell gestaltet werden können. Ich empfehle für den fortgeschrittenen Triathleten die Wiederholungsmethode. Übungsbeispiel: Drei bis fünf Wiederholungen mit einer Belastungsdauer von je zwei bis fünf Minuten: Belastungsdauer: 2 bis 5 Minuten Erholungsdauer: 15 bis 20 Minuten Trittfrequenz: 115 bis 125 Umdrehungen pro Minute. Einsatz im Jahresverlauf: Die Übung kann ganzjährig in das Radtraining eingebaut werden. Mit Beginn der Wettkampfperiode und besonders während des Taperings sollte man das Schnelligkeitsausdauertraining in separate Einheiten auslagern.
Janne Büttel, Mitglied der Nationalmannschaft der DTU und seine Lieblingstrainingseinheit 06/2020 Jannes Lieblingseinheit ist sehr anstrengend, macht aber auch richtig Spaß, so erzählt es der Berliner. Eine gute Voraussetzung also, dass sie auch etwas für dich ist. Einheit der Woche von Team Berlin Triathlon
Einheit der Woche Intervalle für die Rolle
3 Radeinheiten 5 Wochen vor einer Mitteldistanz / 70.3 Triathlon
Rollentraining Zwift für Anfänger
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